Female Entrepreneurship Von der Architektin zur Tee-Visionärin: Wie Christiane Tillner Tee zum Lifestyle erhebt

Von der Architektin zur Tee-Visionärin: Wie Christiane Tillner Tee zum Lifestyle erhebt

Sie sind Quereinsteigerin, Mutter und leidenschaftliche Marketingexpertin – was hilft Ihnen, in stressigen Zeiten die Balance zu halten?

Tillner: “Mein Lebensmotto stammt von einem alten Motivationskärtchen: Dort wo ich bin,
da will ich sein. Ich versuche stets, einen möglichst selbstbestimmten Blick auf Situationen zu behalten – und vor diesem Hintergrund Stress nicht als etwas Negatives wahrzunehmen. Sondern als etwas, was ab und an dazugehört. Die Kunst liegt darin, in diesen Phasen abzuwägen: Wo liegen die Prioritäten? Um nicht das Gefühl zu haben, sich zerreißen zu müssen, um am Ende keiner Seite gerecht zu werden. Das funktioniert zum Glück im Kontext meiner Familie super partnerschaftlich und verständnisvoll – sowohl auf Partner- als auch auf Kinderebene.”

Fotocredit: Mathias Kutt 

Sie sagen, Sie hören gerne auf Ihr Bauchgefühl. Wann hat Sie Ihr Bauchgefühl zuletzt vor einer schlechten Entscheidung bewahrt?

Tillner: “Im beruflichen Kontext ständig, wobei ich nicht von schlechter Entscheidung sprechen würde. Sondern eher, an guten Ideen trotz Widerständen weiter festzuhalten oder noch mehr aus einem Konzept herauszuholen, wenn eigentlich alle schon zufrieden sind, ich aber noch ein Störgefühl habe. Wenn man sich für Marketing entscheidet, entscheidet man sich für die Interaktion mit Menschen. Das Schöne – und manchmal auch der Fluch – ist, es ist ja für Menschen gemacht, es soll mit ihnen resonieren, daher hat auch jeder eine Meinung. Ich höre wahnsinnig gerne zu, nehme die unterschiedlichsten Einzelmeinungen auf – mein Bauchgefühl hilft dann dabei herauszufitern, woran wirklich etwas dran sein könnte oder ob etwas dabei ist, das, es wert ist, dem nachzugehen. Kundenmeinungen nehme ich im ,Share of Voice’ natürlich besonders ernst.”

Ihr Zuhause ist minimalistisch eingerichtet – hat das auch Einfluss auf Ihre Arbeitsweise?

Tillner: “Ich sage immer, die Kunst ist es, sich auf das Wesentliche zu beschränken.
Es ist einfach ein Layout mit vielen Botschaften zu überfrachten oder eine
Headline über drei Zeilen zu texten. Aber den Kern einer Aussage möglichst reduziert und klar zu transportieren, sei es visuell oder verbal, das ist die hohe Kunst. Und so wie ich gerne mein Zuhause gestalte, bin ich auch ziemlich klar und schnörkellos in meiner Arbeitsweise.”

Sie haben auf LinkedIn berichtet, dass Ihre Familie den Pfannkuchen-Sonntag zelebriert – wie wichtig sind Ihnen solche Rituale im turbulenten Alltag?

Tillner: “Sehr wichtig! Wir haben sehr viele Rituale, die in verschiedenen Situationen
Anker bieten. Claus, mein Mann, ist beruflich sehr viel unterwegs und ich arbeite
ja auch Vollzeit. Für uns als Familie haben sich Rituale wie dieses tatsächlich als bereichernder und verbindender herausgestellt, statt in der verbleibenden gemeinsamen Familienzeit möglichst viele neue Dinge zu unternehmen – und damit ja auch wieder Unruhe zu erzeugen. Also etablieren wir lieber Rituale und zelebrieren diese ausgiebigst.”

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