Personal Finance Skandalserie erschüttert Volksbanken, aber die Gehälter der Manager kennen keine Grenzen 

Skandalserie erschüttert Volksbanken, aber die Gehälter der Manager kennen keine Grenzen 

Vor allem bei Immobilien haben sich einige der biederen Volks-und Raiffeisenbanken verspekuliert. Aber auch Influencer räumten ab, und in einem Fall führte eine schillernde Jetsetterin die Volksbank aufs Glatteis. Die Finanzaufsicht ist alarmiert. Der Ruf eines ganzen Bankensektors steht auf dem Spiel. 

Die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken schließen ein Skandaljahr ab. Zahlreiche Institute in Bayern sind am kriselnden Agrarunternehmen Baywa beteiligt und mussten sich nicht zuletzt auf politischen Druck an einer möglicherweise teuren Rettungsaktion beteiligen. Andere haben sich mit fragwürdigen Immobiliengeschäfte verspekuliert. Die Fondstocher der Genossenschaftsbanken Union Investment hat darüber hinaus einen ihrer zentralen Immobilienfonds, den sie zahlreichen Kunden verkauft hat, kräftig abwerten müssen. Und schließlich haben manche wie die Volksbank in Düsseldorf und Neuss einen handfesten Betrugsfall in den eigenen Reihen, über den wie in diesem Fall inzwischen der Vorstand gestolpert ist. Begleitmusik dieser Vorfälle sind Gehälter an genossenschaftliche Manager, die zum Teil noch immer in die Millionen gehen. 

Die Häufung von Skandalen führt inzwischen dazu, dass die deutsche Finanzaufsicht Bafin das Thema auf der Agenda hat. Ihr Präsident Mark Branson hält mit deutlicher Kritik nicht hinterm Berg. „Einige der Banken sind nicht gut geführt worden und hatten kein gutes Risikomanagement“, kreidet er den Genossenschaftsbanken in einem Gespräch mit dem Handelsblatt an. Sein Hinweis: „Die sorgfältige Auswahl des Führungspersonals ist extrem wichtig.“  

Dazu kommt eine Schwäche, die bei diesem Bankensektor offenbar ausgeprägter war als anderswo: Die Volksbanken hatten ihr Immobiliengeschäft in Zeiten von Null- und Negativzinsen besonders stark ausgebaut. Als die Reise dann in die andere Richtung ging und die Zinsen stiegen, gerieten die Immobilienfinanzierer unter Druck. Aber auch die Qualität der Immobilienanlagen lässt Fragen offen. So hat die Volksbank Konstanz an Privatleute 100-Prozent-Finanzierungen für Immobilienkäufe über das Netz des Finanzinfluencers „Immo Tommy“ ausgegeben. Die Immobilienpreise sollen dabei in mehreren Fällen überhöht gewesen sein, „Immo Tommy“ soll teils extrem hohe Provisionen erhalten haben. 

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