Putin erlebt einen schwarzen Dezember
Hohe Verluste in der Ukraine
Die zweite Hiobsbotschaft kommt von der Front in der Ukraine. Zwar rücken die russischen Truppen langsam, kilometerweise voran, doch die Meldungen über die eigenen Verluste sind grauenhaft hoch. Militärblogger berichten, dass von einem „menschlichen Front-Fleischwolf“ die Rede ist. Die Armeeführung opfere erschreckend viele Soldaten für minimale Geländegewinne. Am vergangenen Donnerstag alleine hat Russland nach Angaben von Militärbeobachtern mehr als 2.000 Soldaten verloren – dazu zählen sowohl Getötete als auch Verwundete. Das ist die bisher höchste Zahl an einem Tag und entspricht etwa zwei Bataillonen.
Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin hat nun in einer Rede auf dem Reagan National Defense Forum in Kalifornien darauf hingewiesen, dass die russische Armee seit Beginn des Angriffskrieges im Februar 2022 mindestens 700.000 Opfer zu beklagen habe. Austin zufolge habe Russland zudem „mehr als 200 Milliarden Dollar“ für den Krieg vergeudet.
Die hohen Opferzahlen und die am Rubelcrash ablesbare Finanzkrise bilden für Putin ein toxisches Gemisch innerer Unzufriedenheit, zumal durchschlagende militärische Erfolge ausbleiben. Trotz der hohen Opfer gelingt es der russischen Armee nicht einmal, die ukrainischen Truppen aus der heimischen Region Kursk zurückzudrängen. Der verantwortliche Kommandeur wurde ausgetauscht. Bei einem Auftritt im Kremlpalast, wo Putin den „Helden Russland“ die Goldstern-Medaille verliehen hat, zeigen Videos beim anwesenden Publikum ungewöhnlich versteinerte Minen. Die Stimmung verdüstert sich offenbar spürbar.