DriveStyle Mercedes-EQE-Verkäufe in China brechen ein

Mercedes-EQE-Verkäufe in China brechen ein

E-Autos sind in China gefragt. Eigentlich

Aber nein, daran liegt es bei Mercedes nicht. Vollelektrische Autos sind nämlich in China derzeit sehr gefragt. Die Verkäufe von New Energy Vehicles verzeichneten im Monat Oktober – nicht zuletzt dank staatlicher Förderung von Neuwagenkäufen – ein starkes Wachstum. Der Absatz stieg auf rund 1,3 Millionen Einheiten – was einem Plus im Vergleich zum Vorjahr von mehr als 60 Prozent entspricht. Nur um die deutschen, um Mercedes, VW und BMW machen die Chinesen einen Bogen. Ein Minus von 15 Prozent beim Absatz in China steht bei VW in der Bilanz, bei BMW sind es sogar 30 Prozent, wobei sich hierin auch ein kurzfristiger Auslieferungsstopp wegen eines Problems bei den Bremsen widerspiegelt. 

Wie kann Mercedes aus der Misere kommen? Källenius selbst hat darauf im Interview mit Xinhua, der größten Medienorganisation des Landes, so geantwortet: „Wir müssen in China erfolgreich sein, um in der Welt noch erfolgreicher zu sein“, sagte. Er zeigte sich zuversichtlich, dass China als größter Automarkt der Welt großes Potenzial und auch langfristiges Wachstumspotenzial für die Marke Mercedes-Benz habe. Aus Sicht des Mercedes-Chefs sei es notwendig, „allen Entscheidungsträgern und Stakeholdern bei Mercedes-Benz bewusst zu machen, dass man in China erfolgreich sein muss“. 

Darwinistischer Preiskampf 

In Deutschland klingt die Analyse des Mercedes-Chefs allerdings weniger kämpferisch. Auf einer Konferenz in Berlin sagte er kürzlich, in der Automobilbranche herrsche ein „darwinistischen Preiskampf“. Das klang schon bedrohlicher, da es bei Darwin bekanntlich am Ende um Sein oder Nichtsein geht. Källenius prognostizierte, dass der Branche existentielle Auseinandersetzungen bevorstehen: „Es ist seltsam. Es ist ein darwinistischer Preiskampf, eine Marktbereinigung. Und viele der Akteure, die es jetzt noch gibt, werden in fünf Jahren nicht mehr da sein.“ Business Insider zitiert den Mercedes-CEO wie folgt: „Sie müssen Ihre Nerven behalten, weiter investieren, weiter innovieren und sicherstellen, dass Sie am Ende dieses darwinistischen Kampfes einer der Kämpfer sind, die übrig bleiben, und darauf konzentrieren wir uns.“ 

Ob Mercedes übrigbleibt, kann keiner beschwören, noch schlechter sehen die Karten für Källenius selbst aus. Nicht nur seine China-Pläne sind bislang gescheitert, auch die Luxus-Strategie wackelt: Die Mercedes-Benz S-Klasse jedenfalls verkauft sich auch nicht mehr wie geschnitten Brot. Weil die Nachfrage nach dem Flaggschiff schwächelt, wird die S-Klasse seit Anfang Oktober dieses Jahres nur noch im Einschichtbetrieb gefertigt, berichtet das online-Magazin „Mercedes-Fans“. Källenius-Kritiker befürchteten nun, dass Mercedes-Benz Marktanteile durch Rabatte erkaufen könnte. Wenn gleichzeitig aber die Kosten im Konzern davonliefen, steige der Druck auf den Konzern und auf seinen Vorstandsvorsitzenden. 

Aktionäre meutern 

Anzeichen, dass Källenius nicht mehr fest hinterm Steuer sitzt, gibt es spätestens seit der jüngst herausgegebene Gewinnwarnung von Mercedes. Moritz Kronenberger, Portfoliomanager bei Union Investment, der nicht nur das Unternehmens selbst, sondern auch die Dividende im Blick hat, die Mercedes bisher an seine Aktionäre zahlte, nannte die Situation, ein „Desaster“. Schuld an der Misere habe das Management. Kronenberger wirft im Handelsblatt dem Führungsteam Versäumnisse vor: „Das Management wirkt vollkommen unvorbereitet auf die Abschwächung der Nachfrage.“ Ein Verfall der Mercedes-Benz-Aktie, die innerhalb eines Jahres um rund 14 Prozent nachgegeben hat, lässt die Anleger nicht kalt und könnte für Källenius` Position gefährlich werden. 

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