DriveStyle „Management by Inspiration“: Wie Chai Sinthuaree bei ASS die Mobilität neu definiert

„Management by Inspiration“: Wie Chai Sinthuaree bei ASS die Mobilität neu definiert

Wie gehst du mit Rückschlägen und Herausforderungen um, insbesondere in Zeiten der Veränderung und Transformation? 

Ich würde es nicht Rückschläge nennen, lieber kurzfristige Erfahrungen. Das ist das Wesen der heutigen Ökonomie aus Trial-and-Error. Wir probieren viel mehr aus, fangen früher an, anstatt erst lange Pläne zu erstellen und umfassend Marktforschung zu betreiben. Da gehören kurzfristige Haltbarkeiten von Entscheidungen zur Tagesordnung. Und das erwarte ich auch von meinen Mitarbeitenden und Führungskräften. Sie sollen entscheiden – aber auch anpassen, wenn es nötig und sinnvoll ist.

Inwiefern hat deine kulturelle Herkunft als Migrant und die Erfahrungen, die du damit gemacht hast, deine Perspektive auf Führung und Unternehmertum geprägt? 

„Wir sind Anfang der 80er nach Deutschland eingewandert und konnten kein Deutsch. Natürlich haben wir auch Rassismus erlebt, und für mich als Kind stand immer die Frage im Raum: Wo gehöre ich hin, und wie werde ich akzeptiert? Das war alles andere als einfach und folglich habe ich viel Mist erlebt und gebaut. Meine Kindheit und Jugend waren geprägt von Herausforderungen und Fehlern – Schule abgebrochen, Studium geschmissen. Das war ein enormer Widerstand. Aber genau diese Erfahrungen haben mir die Stärke und Sicherheit gegeben, die meine berufliche Laufbahn ausmacht. 

Jeder Mensch durchläuft seinen eigenen Prozess und seine Entwicklung, auch im Unternehmen, inklusive Widerstand und Protest: Bin ich hier sicher und werde akzeptiert? Genau das sehe ich auch in der Wirtschaftstransformation: Jeder Mitarbeitende erlebt diese Phasen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, lacht – und das macht die Dinge oft komplex. 

Welche spezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen sind für dich als Führungskraft am wichtigsten, und inwiefern könnte das Bildungssystem diese besser fördern?  

Im Job wird uns immer gesagt, wir sollen mutig und kreativ sein. In der Schule dagegen wird Gleichförmigkeit gelehrt. Wer sich nicht an die Regeln und Aufgaben hält, hat hier keine Chance. Ich frage mich: „Lehrt uns das deutsche Bildungssystem, wie man ein Unternehmen führt?“ 

Meine Antwort: Nein. Es fehlt an Förderung von Kreativität, Unternehmergeist und visionärem Denken. 

In deinem Werdegang hast du dich selbst viel weitergebildet und dich über verschiedene Stationen hinweg angepasst. Wie wichtig ist kontinuierliche Selbstbildung für deinen Erfolg? 

Es mag abgedroschen sein, aber meiner Erfahrung nach ist Learning by doing immer noch die beste Schule. Ein altes asiatisches Zitat sagt: „Erzähle es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.“ Das habe ich immer so versucht und es hat mir gutgetan. Meinen Mitarbeitenden übrigens auch. 

Seite 3 / 3
Vorherige Seite Zur Startseite

Das könnte dich auch interessieren

Heute bauen wir keine Autos, heute bauen wir Panzer DriveStyle
Heute bauen wir keine Autos, heute bauen wir Panzer
Verkehrswende: Rollt DIESES Robotaxi bald durch deutsche Städte? DriveStyle
Verkehrswende: Rollt DIESES Robotaxi bald durch deutsche Städte?
La Joueuse: Agnès Tesson-Faget kämpft für ihre Love-Brand DS und will sich von der gigantischen Schwester Stellantis abheben. Hat sie die Narrenfreiheit? DriveStyle
La Joueuse: Agnès Tesson-Faget kämpft für ihre Love-Brand DS und will sich von der gigantischen Schwester Stellantis abheben. Hat sie die Narrenfreiheit?
Der Elefantenretter auf dem Auktionsblock!  DriveStyle
Der Elefantenretter auf dem Auktionsblock! 
XPENG G6: Das SUV Coupé, das Elektromobilität neu definiert DriveStyle
XPENG G6: Das SUV Coupé, das Elektromobilität neu definiert