Innovation & Future Die Geheimdienst-Software Palantir ist der Shootingstar an der Börse. Der Mann dahinter denkt deutsch 

Die Geheimdienst-Software Palantir ist der Shootingstar an der Börse. Der Mann dahinter denkt deutsch 

Alex Karp könnte ein Punk sein: Er leitet das geheimnisvollste Unternehmen der Welt. Eine Firma, ohne die kein westlicher Geheimdienst mehr auskommen kann. Seine Software sagt Verbrechen voraus, bevor sie passieren. Die Aktie geht durch die Decke. Wie er vorgeht, hat er in Deutschland gelernt. 

Der Mann, der das geheimnisumwittertste Unternehmen der Welt leitet, spricht, fließend deutsch, fühlt sich tief in der deutschen Gedankenwelt verwurzelt und verzieht sich, wenn er nicht gerade in Denver, London oder zum Beispiel München in seinem Arbeitszimmer sitzt, in eine bessere Hütte an der kanadischen Grenze zurück. „Mitten im Wald liegt sie“, beschreibt er. Er fühle sich wohl hier, weil sie ihn an die Romane von Karl May erinnere, sagt er in einem firmeninternen Interview.  

Der Mann, der Winnetou und Old Shatterhand liebt, heißt Alex Karp. Er ist Chef von Palantir und möglicherweise der reichste CEO der Welt, irgendwo auf einer Umlaufbahn mit Elon Musk, den er sehr schätzt. Sein Unternehmen Palantir berechnet Ereignisse, bevor sie passieren. Die Software kann prophezeien, wie Pandemien verlaufen, bevor sie ausbrechen. Sie kann Verbrechen erahnen, bevor sie verübt werden. Sie kann Kriegsverläufe vorhersagen, bevor die erste Angriffswelle unterwegs ist. Karp liefert seine Software an Gesundheitsbehörden, Geheimdienste und zum Beispiel die hessische Polizei.  

Ein Börsengigant mit Effizienz-Boost

Die Palantir-Aktie ist in den vergangenen zwölf Monaten um 300 Prozent nach oben geschossen, das Unternehmen hat einen Börsenwert von 160 Milliarden Doller, Gewinn schrieb es bis zum vergangen keinen. Inzwischen funktioniert auch das besser als erwartet. Knapp 4000 Mitarbeiter stehen auf der Payroll. Zum Vergleich: Mercedes hat mehr als 160 000 Mitarbeiter, hat trotz tiefer Krise im dritten Quartal noch ein Konzernergebnis von 1,7 Milliarden Euro eingefahren, wird aber an der Börse nur mit rund 60 Milliarden Euro bewertet. Karp glaubt, dass bei ihm noch mehr drin ist. Dann zum Beispiel, wenn Elon Musk seinen Job als Effizienzbeauftragter in der US-Bürokratie richtig macht. Denn die Effizienz steigert der Einsatz von Palantirs Vorhersage-Software enorm. Er habe da volles Vertrauen in Elon Musk, ließ Karp mitteilen.

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