Bayerische Metall- und Elektro-Industrie verharrt in der Rezession und plant weiteren Stellenabbau
Damit bleibt die aktuelle Geschäftslage ähnlich eingetrübt wie noch im Sommer. Nur knapp jedes sechste Unternehmen bewertet diese als gut. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten liegt im Inlandsgeschäft bei minus 29,4 Punkten und im Auslandsgeschäft bei minus 28,2 Punkten. Auch die Erwartungen für das Inlandsgeschäft im kommenden Jahr verharren mit minus 13,6 Punkten im negativen Bereich. Für das Auslandsgeschäft halten sich positive und negative Erwartungen die Waage. „Faktisch bedeutet das eine gleichbleibend schlechte Lage“, so Brossardt.
Bei den Investitionsplänen öffnet sich die Schere zu Gunsten des Auslands immer weiter. Während die inländischen Investitionspläne im Saldo von minus 27,2 auf minus 30,4 Punkte zurück gingen, erhöhten sich die ausländischen von plus 20,6 auf plus 21,5 Prozentpunkte. „Hier sieht man die Gefahr der De-Industrialisierung: Erst wird nicht mehr am Standort investiert und neue Produkte werden anderswo produziert. Darauf folgt unweigerlich der Abbau der Kapazitäten an unserem Standort. Das müssen wir stoppen, bevor es zu spät ist“, fordert Brossardt.
Die Beschäftigungspläne der befragten Unternehmen bleiben auf niedrigem Niveau, weiterhin fürchten rund 41 Prozent der Unternehmen, Stellen abbauen zu müssen. „Bis Jahresende werden die Metall- und Elektro-Unternehmen rund 11.000 Stellen abbauen. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 20.000 auf dann 841.000 Beschäftigte“, berichtet Brossardt und fügt hinzu: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Da gibt es nichts schönzureden.“
Mit Blick auf die Neuwahlen im Februar 2025 fordert der Verband eine „schnelle, echte und drastische wirtschaftspolitische Wende“. Hauptgeschäftsführer Brossardt sei stolz darauf, dass in Bayern eine industrielle Wertschöpfung von fast 25 Prozent existiere. Die Industrie sei das Zugpferd und damit das so bleibe, müsse die Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt werden.