Personal Finance Wirtschaftsweise: Mit diesen fünf Tipps wird Wohnen erschwinglicher

Wirtschaftsweise: Mit diesen fünf Tipps wird Wohnen erschwinglicher

  • Hindernis Mietpreisbremse

In Deutschland gilt die Mietpreisbremse, darüber hinaus gibt es eine sogenannte Kappungsgrenze, die es Vermietern verbietet, die Mieten während der Mietdauer einfach so zu erhöhen. Die Wirtschaftsweisen haben diese Instrumente untersucht und sagen: „Es zeigt sich, dass die Mietpreisbremse den Anstieg der für regulierte Wohnungen gezahlten Mieten wirksam bremst.“ Dann aber kommt das große Aber: „Gleichzeitig führt die Mietpreisbremse jedoch zu steigenden Mieten im unregulierten Neubausegment und reduziert die Mobilität der Mieterinnen und Mieter, die in mietkontrolliertem Wohnraum wohnen.“ Das heißt auf deutsch: Es gibt durch die Mietpreisbremse ein Zweiklassensystem und der Wechsel von der unteren – regulierten – Klasse in die obere – unregulierte – wird immer schwieriger.

4) Kaufnebenkosten sind zu hoch

„Im Kaufmarkt für Wohnimmobilien wird die Umzugsbereitschaft durch hohe Transaktionskosten reduziert“, schreiben die Sachverständigen. Sie betragen typischerweise zwischen 10 und 15 Prozent des Kaufpreises und umfassen Kosten für Notar und Grundbucheintrag, oft auch eine Maklerprovision und die Grunderwerbsteuer. Insbesondere die von den Ländern festgesetzte Grunderwerbsteuer sei im europäischen Vergleich hoch. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt sie 5,3 Prozent und liegt somit weit über dem europäischen Median von 2 Prozent des Kaufpreises. Die Notarkosten fallen im europäischen Vergleich unterschiedlich aus, liegen aber beispielsweise in den Niederlanden bei 0,3 Prozent und damit etwa bei einem Drittel dessen, was in Deutschland fällig wird. Auch die Maklerkosten nehmen die Sachverständigen aufs Korn: „Die Maklerprovisionen sind in Deutschland im europäischen Vergleich ebenfalls hoch“, schreiben sie und berichten: Die durchschnittlichen Provisionssätze liegen in Schweden, Norwegen, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich bei unter 2 Prozent. In Deutschland liegen sie bei mehr als 7 Prozent, die sich seit einer Gesetzesänderung Käufer und Verkäufer teilen müssen. Einige Makler, so stellen die Gutachter fest, haben die Gesetzesänderung fleißig genutzt, um unterm Strich mehr als vorher zu kassieren. Die Wirtschaftsweisen empfehlen, diese Kosten, sofern sie öffentlich beeinflussbar sind, deutlich zu senken.

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