Personal Finance Wirtschaftsweise: Mit diesen fünf Tipps wird Wohnen erschwinglicher

Wirtschaftsweise: Mit diesen fünf Tipps wird Wohnen erschwinglicher

Soweit die vertraut vertrackte Lage. Und nun? Die Wirtschaftsweisen, oder wie sie eigentlich heißen der „Sachverständigenrat zu Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage“, haben in ihrem aktuellen Jahresgutachten Vorschläge gemacht, wie sich die Misere beheben lässt. Jetzt hat das Gutachten meistens den Makel, dass es bei der Regierung ungelesen in der Schublade verschwindet. Aber die Ökonomen geben die Hoffnung nicht auf, dass ihre Tipps am Ende doch etwas bewegen. Sie heben hervor, dass die schlechte Lage auf dem Wohnungsmarkt ausländische Fachkräfte, die hierzulande arbeiten wollen, abschrecken könnte – was ein Zusatzargument sein könnte, endlich gehört zu werden. Vielleicht, so hoffen sie, bietet ihnen bald eine mögliche neue Regierung die Chance gehört zu werden. Die Wirtschaftsweisen machen jedenfalls fünf ganz konkreter Vorschläge, die das Wohnen in Deutschland wieder bezahlbar machen könnte. So sehen sie aus:

  1. Flächen besser nutzen

An sich, so sagen die Sachverständigen, ist Platz genug, wenn Bauherren allein schon dort, wo Häuser bereits stehen, diese Gebäude noch besser nutzen: Sie könnten Dachgeschosse ausbauen oder ganze Etagen aufstocken, möglich wäre auch eine sogenannte Nutzungsänderung, also etwa aus einem Gewerbegebiet mit oft verwaisten Büroräumen ein Wohngebiet zu machen. Das Problem ist der Amtsschimmel. Er wiehert, weil in so einem Fall die „Gebäudeklasse“ geändert werden muss, was zu höheren Anforderungen an die Immobilie führt: Ein Fahrstuhl muss rein, der Brandschutz wird hochgefahren, über die Barrierefreiheit wird nachgedacht und plötzlich müssen mehr Stellplätze für Autos und natürlich Fahrräder her. Das alles sei zwar schon besser geworden, stellen die Sachverständigen fest – allerdings nur auf dem Papier. Denn bisher haben nur eine Handvoll Bundesländer die entsprechende Neufassung der Bauordnung in Landesrecht übernommen. Große Flächenländer wie Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen stehen auf der Bremse.

  • Durch weniger Vorschriften die Baukosten senken

Bund, Länder und Kommunen übertreiben es bei den Anforderungen an Neubauten völlig. Laut einer Auswertung der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen haben Preiserhöhungen wegen veränderter Anforderungen seit dem Jahr 2000 zu einem Anstieg der Baukosten um 575 Euro pro Quadratmeter beigetragen. Dies entspricht rund 12 Prozent der Gesamtkosten beim Wohnungsneubau in Städten. Die Crux: Bauherren orientieren sich beim Wohnungsbau an den allgemein anerkannten „Regeln der Technik“, die gesetzlich aber nicht festgelegt sind. Kommt es zum Streit vor Gericht, weil jemand Mängel geltend macht, die der andere nicht sieht, ziehen die Richter alle möglichen Normen in Betracht. Dies hat zur Folge, dass Bauunternehmen sich an den höchsten Standards orientieren, was die Baukosten explodieren lässt. Aus Sorge erfolgreich verklagt zu werden, gibt es inzwischen Neubauten, die weit mehr Garagen vorhalten, als die Bewohner Autos haben. Auch „langfristige gesellschaftliche Ziele wie das der Klimaneutralität“ stehen in einem „Zielkonflikt“ zu niedrigen Baukosten, schreiben die Wirtschaftsweisen. Sie verweisen auf die Pflicht zur Errichtung von Solaranlagen auf Neubauten, die es in einigen Bundesländern inzwischen gibt.

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