Quo vadis Start-up-Ökosystem Deutschland: Wohin geht die Reise für Gründer im Jahr 2025?
Wie geht es weiter?
Gleichzeitig wird das Marktumfeld von einer nie dagewesenen Flut an Regulierungen ausgebremst. Die Umsetzung dieser bindet, laut einer Studie der EU Tech Alliance circa ein Drittel aller Entwicklungsressourcen. Ressourcen die zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit nicht in Wachstum und Innovation fließen. Die Ursachen hierfür liegen nicht nur in Berlin, sondern vor allem in Brüssel. Weitere Studien belegen: Die vorherrschende Überregulierung in der EU im Vergleich zu den USA hemmt massiv. Dadurch entsteht Start-ups hier bei uns im Land ein Wettbewerbsnachteil gegenüber der außereuropäischen Konkurrenz, denn die muss sich an solche Vorschriften erst einmal nicht halten. Ein dritter und zentraler Aspekt, mit dem der Start-up Standort Deutschland zu kämpfen hat, ist die risikoaverse Kultur in unserem Land. Wir sprechen lieber über Risiken als über Chancen, über Haftung statt Potentiale. Made in Germany und German Engineering führten zu Wohlstand, von dem wir heute noch profitieren. Darauf sind wir zu Recht stolz, vielleicht auch etwas zu stolz, denn er lässt unsere Gesellschaft bequem, perfektionistisch und risikoavers werden. Diese Mentalität spiegelt sich in unserer Politik wider. Nicht nur die angelsächsischen Länder ticken da anders, sondern auch deutsche Gründer und Unternehmer.
Warum 2025 zum guten Jahr für den Startup Standort werden kann
Blickt man in die nahe Zukunft, so findet man viele Puzzleteile, die nicht so recht zusammenpassen. Da ist die EU, die den Green Deal und globale Wettbewerbsfähigkeit fördern will und gleichzeitig umfangreiche Regulatorik wie die DSGVO oder den AI-Act einführt. Da sind angespannte Haushalte und regulatorische Hindernisse vorhandenes, privates Kapital in Innovation Made in Germany zu investieren.
Sich diesen Themen anzunehmen und die europäische Kapitalmarktunion weiter zu fördern, sind Themen denen sich eine neue, pro-europäische Bundesregierung annehmen muss, wenn sie es mit der hiesigen Startup-Szene ernst meint. Denn eins ist klar – um attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen unter denen wir dem Wettbewerb mit den USA und China standhalten können, sind Europäische Lösungen gefragt. Isolationismus bringt uns an dieser Stelle nicht weiter.
Insbesondere mit Blick auf Trend-Themen wie Deep Tech, besonders künstliche Intelligenz besteht Hoffnung. Standorte abseits von Berlin und München, wie Heidelberg, Heilbronn oder Karlsruhe haben sich in den letzten Jahren zu Hotspots für KI-Neugründungen entwickelt. Ähnliche Prognosen lassen sich für Bereiche im Zusammenhang mit einer grüneren Wirtschaft und klimafreundlicheren Städten treffen. Die Ampel mag zwar Vergangenheit sein, ihre Aufgabe Wirtschaft und Nachhaltigkeit unter einen Hut zu bekommen bleibt allerdings.
Für den Großteil der Gründer in Deutschland heißt das im Jahr 2025 vor allem eins: Sinnvolles wirtschaften und kapitaleffizient wachsen, statt hyper-growth um jeden Preis.