Leadership & Karriere Harris vs. Trump: Heute Nacht kann‘s schnell gehen – oder noch Wochen dauern 

Harris vs. Trump: Heute Nacht kann‘s schnell gehen – oder noch Wochen dauern 

Unterschiedliche Wahlgesetze, späte Briefstimmen und Nachzählungen bei knappen Ergebnissen können die Auszählung der US-Präsidentschaftswahl massiv verzögern. Allerdings wird es in einigen Bereichen besser laufen als vor vier Jahren.

18 Uhr, die Wahllokale sind geschlossen – und exakt in dieser Sekunde erfahren die Fernsehzuschauer die Prognose, die nicht immer, aber doch häufig bereits zeigt, wer vorne liegt und wer das Nachsehen hat: So läuft es bei den Bundestags- und Landtagswahlen in Deutschland.  

In den USA ist das anders. Mindestens über viele Stunden, mitunter über Tage, manchmal Wochen zieht sich die Auszählung hin. Im Jahr 2000 dauerte es gar über einen Monat, nämlich 35 Tage, bis die erneute Nachzählung des knappen Rennens im Bundesstaat Florida zwischen dem Republikaner George W. Bush und dem Demokraten Al Gore durch den Supreme Court gestoppt wurde. Dadurch erhielt Bush die Stimmen von 25 Wahlleuten aus Florida zugesprochen und wurde Präsident. Auch 2020 dauerte es mehrere Tage, bevor die Agentur AP und andere Medien auf der Grundlage der bis dahin vorliegenden Meldungen aus den Stimm-Distrikte Joe Biden zum Präsidenten ausriefen. Vier Jahre zuvor hatte hingegen Hillary Clinton bereits am Tag nach der Wahl den Sieg von Donald Trump anerkannt. 

Und dieses Jahr? Angesichts der knappen Umfragen kann es erneut zu langen Verzögerungen kommen. Aber es kann am heutigen Dienstagabend (nach MEZ bereits Mittwoch) auch überraschend schnell gehen im Duell zwischen Ex-Präsident Donald Trump und Vizepräsidentin Kamala Harris.  

Wie funktioniert die Zählung der Stimmen? Zehn Faktoren können für Verzögerungen sorgen.  

Erster Faktor: Unterschiedliche Wahlgesetze. 

Die 50 Bundesstaaten, in denen 244 Millionen wahlberechtigte Amerikaner leben, haben unterschiedliche Wahlgesetze und Vorschriften – und sogar unterschiedliche Öffnungszeiten für die Wahllokale. In New Hampshire kann man am heutigen Dienstag zwischen 11 Uhr vormittags Ortszeit (18 Uhr MEZ) und 19 Uhr am Abend (2 Uhr Mittwochmorgen MEZ) seine Stimme abgeben, in Vermont bereits ab 5 Uhr früh (12 Uhr Dienstag MEZ) und in New York bis 21 Uhr (4 Uhr Mittwochmorgen MEZ) abends.  

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