Leadership & Karriere Hättet ihr Trump gewählt?

Hättet ihr Trump gewählt?

Der nächste US-Präsident hat einen Vorteil, der ihn gewinnen ließ: Er ist authentisch. So einer ist in Deutschland nicht in Sicht.

Hi Punks, um so viel Politik kommen wir auch nicht herum: Wir stecken im politischen Chaos. SPD-Kanzler Olaf Scholz, der nicht das Format hat, die Vertrauensfrage jetzt zu stellen, sorgt nach drei Jahren des Vor-sich-hin-Wurschtelns und dem Platzen seiner Regierung für absoluten Stillstand. Nichts geht, Startups stöhnen, und die Bundeswahlleiterin bezweifelt ernsthaft, dass genug Papier für Stimmzettel vorhanden ist. Währenddessen gewinnt in den USA der Republikaner Donald Trump die Wahl so eindeutig, wie es kein deutscher Beobachter vorhergesagt hat, der nach dem Motto unterwegs ist: „Was nicht sein darf, das nicht sein kann.“

Zu den deutschen Eingeständnissen gehört damit: Der Wunsch nach einem US-ähnlichen dynamischen Neuanfang hierzulande wird drängender, je länger der Oberzauderer und Durchhaltekünstler Scholz an seinem Amt klebt. Auch unter den Deutschen gibt es solche, die sich nach dem Trump-Effekt sehnen.

Wer jetzt sagt: „Nein, ich nicht“, führt dafür ehrenwerte Motive ins Feld: Der alte und nun wieder neue US-Präsident ist ein menschlicher Rüpel, ein gnadenloser Opportunist und ein wackliger Demokrat, der zum Beispiel viel zu lange zugeschaut hat, als Anhänger in seinem Namen nach der verlorenen Wahl 2021 das Capitol stürmten. Doch das Wahrhaftige an ihm ist: Er macht keinen Hehl daraus. Er hat seine Unberechenbarkeit zum Markenzeichen gemacht. Er verstellt sich nicht. Er wütet und freut sich wie ein Kind. Er teilt die Welt in Gut und Böse, wobei er kein Wertesystem, sondern Interessen verfolgt – meistens US-Interessen. Moral ist für ihn keine politische Kategorie. Gut ist, was seinem Land nutzt. Und was ihm nutzt. Er strotzt trotz hohen Alters vor Energie, anders ist sein unglaubliches Comeback vom abgehalfterten Politiker, den seine eigene Partei wie einen Paria behandelte, zum siegreichen Kandidaten nicht zu erklären. Trump ist mit einem Wort: authentisch.

Scholz ist das garantiert nicht, sonst hätte er längst gehandelt. Aber ist es sein Gegenspieler Friedrich Merz? Wie authentisch ist der CDU-Chef? Wieviel Trump steckt in Merz?

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