Leadership & Karriere Boris Pistorius und die K-Frage: Wird der Verteidigungsminister zum Kanzlerkandidaten?

Boris Pistorius und die K-Frage: Wird der Verteidigungsminister zum Kanzlerkandidaten?

Loyalität oder Kalkül?

Pistorius betonte in Passau seine Loyalität zu Olaf Scholz. Er beschrieb sich als „Parteisoldat“ und „zutiefst loyal“. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die Debatte über die Kanzlerkandidatur nicht öffentlich geführt werden sollte. Doch zwischen den Zeilen war zu spüren, dass er die Tür für eine mögliche Kandidatur nicht zuschlagen möchte. „Wenn ich das heute definieren würde, hätten wir schon verloren“, sagte er.

Der Verteidigungsminister gewährte auch einen seltenen Einblick in sein Privatleben. Er sprach darüber, wie der Verlust seiner ersten Frau und seine erneute Heirat seine Perspektiven verändert haben. „Ich bin 64 Jahre alt, ich habe vor 10 Jahren meine erste Frau an Krebs verloren und bin jetzt neu verheiratet. Ich kann mir in dem Alter vielleicht auch was anderes vorstellen. Diese Entscheidung möchte ich mir gern offenhalten.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu, dass er definitiv nicht Papst werden würde.

Pistorius‘ Aussagen könnten als strategischer Schachzug interpretiert werden. In einer Partei, die nach dem Bruch der Ampel und einem mehr als geschwächten Kanzler Olaf Scholz nach einer klaren Führung sucht, positioniert er sich geschickt als mögliche Alternative. Seine Beliebtheit in der Bevölkerung und seine erfolgreiche Arbeit als Verteidigungsminister machen ihn zu einem ernstzunehmenden Kandidaten. Doch die Frage bleibt: Ist er bereit, den nächsten Schritt zu gehen? Und ist die SPD bereit, ihm zu folgen? Die kommenden Monate werden zeigen, ob Pistorius mehr als nur Andeutungen machen wird und ob die SPD bereit ist, diesen Weg mit ihm zu gehen. Viel Zeit bleibt nicht mehr mit Blick auf die Neuwahlen am 23. Februar 2025.

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