Life & Style „Wir haben keine Angst!“ 

„Wir haben keine Angst!“ 

Interview mit Albert Schwarzmeier. Der Mann arbeitet als CEO und Gesellschafter der Cannabisfirma „enua“. Na dann. 

Lieber Herr Schwarzmeier: Rauchen Sie selbst? Und wenn ja: Seit wann – und welche Sorte? 

Tatsächlich probiere ich regelmäßig unsere Produkte, um Qualität, Wirkung und Geschmack aus erster Hand zu erfahren. Zwei Sorten sind unser Cold Creek Kush und das Black Cherry Punch. Beide haben wir schon länger im Portfolio und sie überzeugen mich. Auch Gelly Popper ist frisch gelauncht. Die Patienten und mich begeistert, dass es mental aktivierend wirkt und gleichzeitig körperlich die Schmerzen nimmt. Das Aroma erinnert an Kirschen. Doch mein Hauptinteresse an Cannabis ist medizinischer und geschäftlicher Natur. Was mich dabei antreibt ist, die gesellschaftliche Perspektive auf die Schmerztherapie mit Cannabis zu verändern. 

So so, aber was schätzen Sie eigentlich an der Cannabispflanze? 

Was fasziniert an der Cannabispflanze – ihre jahrtausendealte Geschichte kombiniert mit ihrem Zukunftspotenzial. Erste medizinische Anwendungen wurden im 11. Jahrhundert dokumentiert! Die Komplexität der Pflanze ist beeindruckend – mit über 100 Cannabinoiden bietet sie Wirkstoffe, die wir erst peu a peu entschlüsseln. Was ich besonders spannend finde: Cannabis ist ein natürliches Produkt mit therapeutischem Potenzial. Es durchläuft keine chemischen Prozesse in Pharmalaboren und viele Patienten berichten auch von wenigen bis keinen Nebenwirkungen. Diese Natürlichkeit, gepaart mit der Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten in der Schmerztherapie – von Krebs, Multiple Sklerose, ADHS bis hin zu Rückenschmerzen – macht Cannabis zu einer alternativen Therapieoption.  

Wann und wo kam Ihnen die Idee zur Firmengründung von Ihrer Firma ganz genau? 

Die Gründungsgeschichte von enua? Die Idee entstand 2018, als mein Co-Geschäftsführer Lars eine einschneidende persönliche Erfahrung machte: Ein sehr enges Familienmitglied erkrankte an Krebs, und der Zugang zu Cannabis als Schmerztherapie war äußerst kompliziert und schwierig. Dennoch half  Cannabis als effektivstes Mittel zur Schmerzlinderung. Innerhalb von drei Monaten schrieben wir einen Businessplan, die Firma war geboren. Unserer Mission? „We change society for the better“. Das ist nicht nur ein Slogan, es ist unsere DNA.  

Klingt aber arg nach Pathos. 

Es trifft sich perfekt mit meinem persönlichen Antrieb, etwas aufzubauen und weiterzuentwickeln. Dieser Wunsch zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben – sei es im Privaten beim Aufziehen meiner Tochter oder im Beruflichen beim Gründen und Aufbauen von Unternehmen. Es ist diese Kombination aus unternehmerischer Herausforderung und der Chance, wirklich etwas in der Gesellschaft zu bewegen, die mich jeden Tag antreibt und begeistert. 

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