Telefonische Krankschreibung: AOK-Daten zeigen traurigen Rekord
Elektronische Krankschreibung: Mehr Transparenz oder mehr Missbrauch?
Ein weiterer Faktor, der den Anstieg der Krankmeldungen erklären könnte, ist die Einführung der elektronischen Krankschreibung (eAU). Seit Anfang 2023 werden Krankmeldungen automatisch an die Krankenkassen übermittelt. Dies hat die Dunkelziffer verkleinert, da vorher viele Patienten die „gelben Scheine“ nicht immer an die Kassen schickten. Die DAK bestätigt, dass die eAU die Zahl der registrierten Krankmeldungen erhöht hat, insbesondere bei Kurzzeit-Fällen.
Trotz der gestiegenen Zahlen gibt es keine eindeutigen Hinweise auf einen Missbrauch der telefonischen Krankschreibung. Auch die AOK sieht keine Anzeichen dafür, dass die Möglichkeit, sich telefonisch krankschreiben zu lassen, ausgenutzt wird. Angesichts der steigenden Fehlzeiten hat die Bundesregierung eine Überprüfung der telefonischen Krankschreibung vereinbart. Für Arbeitgeber sind die Kosten durch Lohnfortzahlungen ein ernstes Problem. Im Jahr 2023 beliefen sich diese auf 76,7 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie 2010, wie „BR24“ berichtet. Die Debatte um die Zukunft der telefonischen Krankschreibung ist also noch lange nicht beendet.