Leadership & Karriere Showdown im Aufsichtsrat: Bahn ringt um den Verkauf ihrer profitabelsten Tochter 

Showdown im Aufsichtsrat: Bahn ringt um den Verkauf ihrer profitabelsten Tochter 

Auch für Schenker sieht es nicht wirklich gut aus. Arbeitsplätze werden nur für zwei Jahre garantiert, der Name soll verschwinden. Was dann von der Konzernzentrale in Essen übrig bleibt, steht in den Sternen. DSV-Chef Jens Lund sagte jetzt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, es werde Entlassungen geben, „aber nicht in großem Umfang“. Schon deswegen allerdings wird die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat der Bahn die Entscheidung für die Dänen ablehnen. Eisenbahnergewerkschaft und GDL kündigten an, gegen den Verkauf an die DSL zu stimmen – wobei die Gewerkschaft der Lokomotivführer gestern Abend in einer kunstvoll gedrechselten Mitteilung generell den Verkauf befürwortet, aber das derzeitige Verfahren ablehnt. „Der DB Konzern wird einer Verantwortung für die Beschäftigung in keinster Weise gerecht und zeigt keinerlei soziales Gewissen – dies wird es mit der GDL nicht geben“ , stellt der Bundesvorsitzende der GDL, Mario Reiß klar und moniert, dass das Bieterverfahren nicht vergleichbar und transparent für den Aufsichtsrat dargestellt wurde. 

Genau da setzt auch ein Gutachten an, das der unterlegene Bieter, der Finanzinvestor CVC noch ganz zuletzt am Freitag an den Aufsichtsrat verteilt hat. CVC bemängelt zum Beispiel, dass sie nach einem offenbar erhöhten Angebot der dänischen Verhandlungspartner nicht ebenfalls die Möglichkeit hatten, noch ein allerletztes Angebot abzugeben. Auch macht der Finanzinvestor eine andere Perspektive auf als der Konkurrent: Während DSV sich Schenker einverleiben will, möchte CVC das Unternehmen profitabler machen, erhalten und mittelfristig in Deutschland an die Börse bringen. Klar wird: Auch dieser Weg wird am Ende nicht ohne eine Verkleinerung Schenkers über die Bühne gehen. Schenker ist nach Insider-Angeben längst nicht so profitabel wie vergleichbare andere Logistik-Unternehmen. Die Bahn dürfte auch hier unter Beweis gestellt haben, dass es ihr an Managementqualitäten mangelt. Aber iommerhin gibt es für Schenker unter CVC-Ägide eine deutsche Perspektive. 

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