Scholz‘ VW-Bemerkung ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten
Das Land Niedersachsen kann im Aufsichtsrat des Konzerns nicht überstimmt werden. Diese einmalige Konstruktion haben die Macher einst bewusst gewählt, weil sie schon früh um die existenzielle Bedeutung des Konzerns für das Land wussten. Ihre Blüte erlebte die Zusammenarbeit, als sich der legendäre Konzernlenker Ferdinand Piëch und der damalige Kanzler der Bosse Gerhard Schröder die Bälle zuspielten. Vorläufiger Tiefpunkt ist die Berufung einer grünen, ausbildungslosen Kulturpolitikerin als Landesvertreterin in den VW-Aufsichtsrat. Sie zog in das Gremium ein, mit dem Diktum, VW noch schneller zum reinen E-Autoanbieter machen zu wollen. Und sie hat es geschafft.
Der einzige Fehler der VW-Manager bestand darin, den Politikern im eigenen Aufsichtsrat Glauben zu schenken. Als die dann entgegen allen Prophezeiungen über Nacht die E-Auto-Kaufprämie strichen, brach der Absatz der viel zu teuren Elektro-Modelle von VW ein.
Der Staat ist ein schlechter Eigentümer von Unternehmen, die sich am Markt behaupten müssen. Das ist die einzige schon jetzt gültige Lehre aus dem VW-Debakel.