DriveStyle Hütet Euch vor Subventionen! VW, Mercedes und BMW sitzen auf Milliardenpolstern 

Hütet Euch vor Subventionen! VW, Mercedes und BMW sitzen auf Milliardenpolstern 

Interessant ist auch die Auswertung der Bilanzen mit Blick auf die Investitionen: VW hat mit 28 Milliarden in diesem Jahr das meiste zu schultern, es ist ein Anstieg um mehr als 8 Prozent. BMW dagegen beziffert seinen Investitionsaufwand mit 11 Milliarden Euro, was nur zwei Prozent mehr sind als im vergangenen Jahr. Damals allerdings hatte BMW die Investitionen um 20 Prozent hochgefahren. Mercedes nimmt 8,6 Milliarden Euro für Investitionen in die Hand, ein Plus von mehr als fünf Prozent. Unterm Strich lässt das den Schluss zu, dass BMW den Großteil des Umbaus zu einem modernen Hersteller, der vom Verbrenner bis zum reinen E-Modell alles anbietet, schon bewältigt hat, während bei VW noch einiges mehr zu tun ist. 

Angesichts der noch immer sprudelnden Gewinne ist der Umbau für die Hersteller aber zu verkraften. Sie stehen alle vor der Rechenaufgabe, das angestammte Geschäft mit dem Verbrennermoter so lange zu betreiben, wie es Gewinne abwirft und davon den Umbau in Richtung E-Mobilität, neue Antriebe und autonomes Fahren zu finanzieren. Das Beratungsunternehmen EY, das die Autoindustrie regelmäßig unter die Lupe nimmt, beschreibt in seiner Analyse vom August den Prozess so: „Angesichts hoher Investitionen in Elektromobilität, Lieferprobleme bei Komponenten, problematischen Modellwechseln und Rabattaktionen werden die Gewinne noch weiter unter Druck geraten.“ EY prognostiziert deswegen Sparmaßnahmen auf breiter Front – was auch gerade passiert. 

Allerdings sollte sich die Politik davor hüten, in diesen Prozess einzugreifen. Das Endspiel für die deutsche Automobilindustrie hat noch nicht begonnen – was sich beispielsweise auch am sogenannten Free Cash Flow der drei Konzerne ablesen lässt. Diese Kennziffer bemisst das Geld, das nach Abzug aller Ausgaben und Investitionen frei zur Verfügung steht. Bei VW sind es 3,7 Milliarden, bei BMW vier und bei Mercedes acht Milliarden Euro, die da rumliegen. Angesichts solcher Polster nach dem Staat zu rufen, wäre schon sehr vermessen. 

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