Leadership & Karriere Goldpreis vor den US-Wahlen: Kommt das nächste Allzeithoch?

Goldpreis vor den US-Wahlen: Kommt das nächste Allzeithoch?

Gastbeitrag von Ronny Wagner, Gründer der Schule des Geldes e.V..

In ein paar Wochen ist es wieder so weit. Etwa eine Viertel Million US-Amerikaner sind aufgerufen, um über die Geschicke ihres Landes zu entscheiden. Und nicht nur das. Denn natürlich bestimmt die Politik in der größten Volkswirtschaft der Welt auch, wie es auf den Kapitalmärkten in turbulenten Zeiten weitergeht. Steht die Krisenwährung Gold vor dem nächsten Aufschwung? Oder nicht?  

Kopf-an-Kopf Rennen in einer kriselnden Welt  

Unsicherheit ist Gift für die Finanzmärkte – eine alte Weisheit, gerade aktueller denn je. Die US-Präsidentschaftskandidaten liefern sich ein sehr enges Rennen, und selten war der Ausgang schwerer vorherzusagen. Diese Unsicherheit über das Wahlergebnis, kombiniert mit globalen geopolitischen Spannungen, lenkt die Aufmerksamkeit der Anleger zunehmend auf einen Rohstoff: Gold. In turbulenten Zeiten gilt es jenes als sicherer Hafen. Gold wird weltweit als Zahlungsmittel geschätzt, da es unabhängig von Regierungen, Zentralbanken und Währungen ist. Dies gilt umso mehr, da die bevorstehenden US-Wahlen nur eine von vielen Unbekannten sind. Geopolitische Risiken haben durch die jüngsten globalen Konflikte weiter zugenommen, was die Nachfrage nach Gold zusätzlich verstärkt. 

Explodierende Staatsverschuldung 

Die Vorbehalte vieler Investoren zeigen sich deutlich im aktuellen Goldkurs, der sich nahe seines Allzeithochs bewegt. Mit mehr als 2.400 Euro pro Feinunze hat der Wert der  Anlage 2023 um fast 30 Prozent zugelegt und spiegelt damit die gedämpften Erwartungen an die wirtschaftliche Zukunft wider. Der deutsche Volkswirt Roland Baader beschrieb Gold treffend als „geronnenes Misstrauen“ gegenüber den Wertversprechen nationaler Ökonomien. In den USA ist es vor allem die explodierende Staatsverschuldung, die die Gefahr eines ökonomischen Kollapses verstärkt. Allein die Zinskosten belasten den US-Haushalt jährlich mit einer Billion US-Dollar. Eine Lösung für dieses Problem ist, unabhängig vom Ausgang der wichtigen Wahlen, nicht in Sicht. Sowohl unter demokratischer als auch unter republikanischer Führung wurde die Schuldenobergrenze in der Vergangenheit immer wieder ausgesetzt und erhöht. Politischer Opportunismus und die Furcht vor einem drohenden „Government shutdown“ drängten bislang fiskalische Reformen in den Hintergrund. 

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