Innovation & Future Zwischen edlen Zielen und echten Herausforderungen: Der AI Act verändert Wirtschaft und Innovation  

Zwischen edlen Zielen und echten Herausforderungen: Der AI Act verändert Wirtschaft und Innovation  

Deutschland wird ohne KI keine Weltmarktführer mehr hervorbringen 

Für die Wirtschaft in der kompletten EU bringt das Herausforderungen: Experten gehen davon aus, dass Künstliche Intelligenz die Produktivität in sämtlichen Branchen um rund 20 Prozent steigern wird – schließlich ist KI aktuell die Basistechnologie für viele neue Anwendungsgebiete. Leider ist es sehr wahrscheinlich, dass viele in der EU tätige Unternehmen auf diese Produktivitätssteigerung verzichten – aus Angst vor Fehlern in der Umsetzung der Rahmenbedingungen und daraus resultierenden Strafen, die aktuell bei Geldbußen von bis zu 35 Millionen Euro oder sieben Prozent des weltweiten Umsatzes liegen. Der Mittelstand ist dabei besonders benachteiligt, denn es gilt die jeweils höhere Strafe – das ist für Mittelständler gefährlicher als für große Unternehmen und wirkt entsprechend abschreckend. Außerdem sind die Ressourcen, die auf die Einhaltung der Vorgaben aufgewendet werden müssen, sehr hoch. Deshalb ist es jetzt zentral, alle Akteure bestmöglich aufzuklären und ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, was Unternehmen auch mit dem AI Act noch dürfen – damit diese nicht davor zurückschrecken, vielversprechende KI einzusetzen.  

Innovation aus Deutschland gibt es nur noch in Nischen 

Neben wirtschaftlichen Folgen wirkt sich der AI Act auch auf die Innovationskraft Deutschlands und Europas aus. Deutsche und europäische KI-Startups stehen bereits im Wettbewerb mit großen Unternehmen aus den USA oder werden von diesen aufgekauft. Tatsächlich hätten sie aber durchaus eine reale Chance, sich als europäische Alternative zu internationalen Playern zu etablieren. Mit dem AI Act sind aber auch sie von Einschränkungen betroffen, müssen mehr Ressourcen für Transparenz und Dokumentation aufwenden und sind auch wegen der DSGVO in ihrer Forschung eingeschränkter als der internationale Wettbewerb. Schon heute zeigt sich ein Trend: KI-Experten, Forscher und Gründer wandern ins Ausland ab, Studien sprechen beispielsweise von einer Abwanderung von 37 Prozent der deutschen Nachwuchswissenschaftler im Bereich KI1. Hier sind die Chancen auf dem Karrieremarkt für Mitarbeiter häufig vielversprechender und die Aufgaben spannender. Mit den anstehenden Regulierungen wird das Ausland auch für Startups als Standort spannender, wo sie wegen geringerer Regulierung freier forschen können. Daher ist es von zentraler Bedeutung, Europa als Standort für Startups und Innovation im Bereich Künstliche Intelligenz attraktiver zu machen und vielversprechende Innovatoren in Europa zu fördern. Hier reicht es nicht, die Hochschulforschung weiter zu fördern. Nach dem Abschluss müssen Talente darüber hinaus gute und spannende Karrierechancen in der Wirtschaft finden – entsprechend sollten die Fördertöpfe für Künstliche Intelligenz auch in der Wirtschaft besser eingesetzt werden.  

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