Vorbild für Deutschland? So retten diese Länder ihre Rentensysteme

Dänemark: Länger arbeiten, bessere Absicherung

Das dänische Rentensystem wird ebenfalls hoch bewertet, vor allem in Bezug auf die Zukunftssicherheit. Auch hier wird die Höhe der Rente nach der Wohnzeit im Land bemessen. Alleinstehende, die zwischen dem 15. und 65. Lebensjahr mindestens 40 Jahre in Dänemark gelebt haben, erhalten insgesamt rund 2.000 Euro Grund- und Zusatzrente. Verheiratete bekommen zusammen etwa 3.000 Euro. Ein entscheidender Faktor für die Stabilität des dänischen Rentensystems ist die Anpassung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung. Während in Deutschland über ein Renteneintrittsalter von 63, 65 oder 67 Jahren diskutiert wird, heben die Dänen ihr Renteneintrittsalter kontinuierlich an. Wer heute mindestens 54 Jahre alt ist, geht erst mit 69 Jahren in Rente.

Das deutsche Rentensystem liegt im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Im Global Pension Index erreicht es Platz 19 von 48 bewerteten Ländern. Während es im Punkt Angemessenheit Platz neun belegt, trübt die schlechte Zukunftssicherheit die Gesamtbewertung erheblich. Deutschland landet hier auf Platz 36 von 48 – neun Plätze hinter Botswana.

Fazit: Was Deutschland lernen kann

Die Beispiele aus den Niederlanden, Island und Dänemark zeigen, dass es möglich ist, ein Rentensystem zu gestalten, das sowohl nachhaltig als auch fair ist. Deutschland kann von diesen Ländern lernen, dass eine Kombination aus betrieblicher Altersvorsorge, einer Mindestsicherung und einem flexiblen Renteneintrittsalter der Schlüssel zum Erfolg sein kann. Die Bundesregierung verfolgt bereits Pläne, die die Deutschen zu mehr Eigenvorsorge bewegen sollen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) legte jüngst Pläne für ein Altersvorsorgedepot vor. Doch um das Rentensystem wirklich zukunftssicher zu machen, bedarf es einer umfassenden Reform, die die besten Elemente der erfolgreichen Modelle anderer Länder integriert.