Vorbild für Deutschland? So retten diese Länder ihre Rentensysteme

Niederlande: Ein Vorbild in Sachen Altersvorsorge

Die Niederlande sind ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Rentensystem. In internationalen Vergleichstests, wie denen des Mercer-Instituts, landet das niederländische Rentensystem regelmäßig unter den Top 3. Es besticht durch gute Auszahlungen, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die betriebliche Altersvorsorge. In den Niederlanden zahlen neun von zehn Angestellten in eine solche ein. Fast alle Betriebe sind verpflichtet, diese anzubieten. Dadurch stocken Niederländer ihre gesetzliche Rente häufiger auf als Deutsche und stehen im Alter besser da, so der „Focus“.

Während deutsche Rentner im Durchschnitt weniger als die Hälfte ihres letzten Einkommens als Rente erhalten, beziehen niederländische Rentner, die seit ihrem 15. Lebensjahr 50 Jahre im Land gelebt haben, laut OECD rund vier Fünftel ihres letzten Gehalts. Ein weiterer Vorteil des niederländischen Systems ist die Mindestsicherung. Wer ab seinem 15. Lebensjahr 50 Jahre in den Niederlanden gelebt hat, erhält immer 70 Prozent des Netto-Mindestlohns als Rente. Dies verringert die Gefahr von Altersarmut erheblich. Alleinstehende Rentner bekommen derzeit rund 1.500 Euro, während Paare zusammen etwa 2.000 Euro erhalten. Im Gegensatz zu Deutschland richtet sich die Höhe der staatlichen Rente in den Niederlanden nicht nach den eingezahlten Beiträgen, sondern nach der Versicherungsdauer. Dies bedeutet, dass die Höhe der Rente nicht davon abhängt, wie viel man eingezahlt hat, sondern wie lange man im Land gearbeitet und gelebt hat.

Der Unterschied zwischen den Niederlanden und Deutschland: Während unsere Nachbarn einzig und alleine das Ziel verfolgen, Rentner nicht in die Altersarmut abrutschen zu lassen, versuchen wir hierzulande, Altersarmut zu vermeiden und gleichzeitig den Lebensstandard für Rentner im Alter erhalten. Doch an beiden Zielen scheitern wir krachend.