Personal Finance Renten-Drama: Steht das System vor dem Kollaps? Alle Fakten!

Renten-Drama: Steht das System vor dem Kollaps? Alle Fakten!

Was sich im Rentensystem ändern soll

Das Rentenpaket II der Bundesregierung soll das System reformieren. Es ist ein Kompromiss zwischen den Programmen der Ampelparteien und sieht eine Haltelinie beim Rentenniveau vor. Bis 2039 soll das Niveau nicht unter 48 Prozent fallen. Das bedeutet, dass entweder die Beiträge steigen oder der Staat mehr Geld zuschießt. Die FDP sieht das kritisch und fordert mehr Generationengerechtigkeit.

Ein wichtiger Punkt im Rentenpaket II ist das sogenannte Generationenkapital. Dafür soll Deutschland jährlich zwölf Milliarden Euro Schulden aufnehmen, um dieses Geld in Aktien anzulegen. Die erhofften Gewinne sollen den Beitragsanstieg bremsen. Finanzminister Lindner sieht das als großen Erfolg. Die FDP möchte zudem ein Altersvorsorgedepot schaffen, das Lindner als „Gamechanger der privaten Altersvorsorge“ bezeichnet.

Die SPD sieht den Vorschlag kritisch. Sie stellen heraus, nicht jeder Bürger habe genug Geld, um privat vorzusorgen. Sie wollen daher eher die Betriebsrenten stärken, damit mehr Arbeitgeber für ihre Angestellten eine Rente zahlen. Auch die Grünen unterstützen diesen Ansatz und fordern eine Bürgerversicherung, in die auch Selbstständige und Beamte einbezogen werden sollen.

Was die Parteien wirklich wollen

Die SPD setzt auf ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren und ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent. Die Frauenerwerbsquote soll gesteigert werden und mehr Menschen sollen eine Arbeit bekommen. „Der Generationenvertrag hat sich trotz aller Schwarzmalerei und politischer Angriffe über Generationen hinweg bewährt, daran halten wir fest“, sagt Fraktionsvize Dagmar Schmidt laut „tagesschau“.

Die Grünen haben ebenfalls Pläne zum gleichbleibenden Rentenniveau und gesteigerter Frauenerwerbstätigkeit. Sie setzen auf eine Bürgerversicherung und eine Angebotspflicht für Betriebsrenten. „Wir legen großen Wert darauf, dass die umlagefinanzierte gesetzliche Rente nicht von den Entwicklungen am Kapitalmarkt abhängig ist“, so der arbeitspolitische Sprecher Frank Bsirske.

Die FDP will eine „enkelfitte Rente“ mit einer gesetzlichen Aktienrente nach schwedischem Vorbild. „Als Freie Demokraten halten wir eine Aktienrente nach schwedischem Vorbild für einen sinnvollen Weg, denn jeder Sozialversicherungspflichtige würde hier einen individuellen Rentenanspruch erwerben“, meint Anja Schulz, die Rentenexpertin der FDP-Fraktion.

Die CDU möchte die Regelaltersgrenze an die Lebenserwartung koppeln und die gesetzliche Rente durch eine verpflichtende kapitalgedeckte Altersvorsorge ergänzen. Sie setzen auf den Zins- und Zinseszinseffekt.

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