Kein Bock auf Arbeit: Der Fachkräftemangel bedroht unseren Wohlstand, aber das lässt sich ändern
Irgendwann ist die Party vorbei
Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft gehen in diesem Jahr durch den Fachkräftemangel 49 Milliarden an Produktionskapazitäten verloren. Das schwächt den Arbeitsstandort Deutschland extrem und gefährdet unseren Wohlstand. Irgendwann wird das auch die Generation Z zu spüren bekommen. Vielleicht ist es also Zeit, umzudenken und das Engagement am Arbeitsplatz als Investition in die eigene Zukunft zu sehen?
Und die Boomer? Buchen lieber eine Kreuzfahrt, statt zu arbeiten
Es wäre unfair, nur an die Arbeitsmoral der jungen Generation zu appellieren. In diesem Jahr werden Angehörige des geburtenstärksten Jahrgangs (1964) 60 Jahre alt und viele von ihnen denken gar nicht daran, so lange wie möglich zu arbeiten. Unter den Babyboomern liegt eher der Frühausstieg im Trend. Laut einer repräsentativen Erhebung der Bergischen Universität Wuppertal möchte knapp jede:r dritte Befragte (68 Prozent) mit 64 Jahren spätestens in den Ruhestand gehen.Also lieber Kreuzfahrt statt Montagskonferenz? Die Politik möchte gegensteuern. Erst letzte Woche verkündete die Ampel-Koalition eine “Bleibe-Prämie” für alle diejenigen, die länger arbeiten. Das könnte einige noch umstimmen.
Es sei denn, die Anreize stimmen
Laut einer Umfrage des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung könnten ältere Arbeitnehmende mit einem höheren Gehalt und flexibleren Arbeitszeiten noch umgestimmt werden. Personalverantwortlichen ist dieses Potential bewusst. Im Rahmen der Studie gaben mehr als 75% der Befragten an, dass die Bindung der älteren Arbeitnehmenden in den nächsten drei Jahren eine große Bedeutung für den Unternehmenserfolg haben werde. Leider ist das im Angebot der Arbeitgeber noch nicht ausreichend reflektiert. Laut der Erhebung bieten nur etwas mehr als die Hälfte der Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten an, einen individuellen Übergang zur Rente ermöglichen noch weniger.