Warum Erstwähler auf die AfD abfahren und was TikTok damit zu tun hat

Die ersten Landtagswahlen zeigten ein klares Bild: Die Konservativen und Rechten wurden zum Magnet für die Jungwähler. Sind junge Wähler mit einmal rechte Wähler? Und welche Rolle spielt TikTok dabei?

Bei den diesjährigen Wahlen – ob Europawahlen oder Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg – zeichnet sich ein klares Bild: Die AfD ist auf dem Vormarsch. Schon bei der Europawahl wurde ein Trend deutlich. Erstmals durften 16- und 17-Jährige wählen. Und sie haben es fleißig genutzt. Für Tesniem Al Sebahy zum Beispiel bedeutete es viel, dass sie erstmals wählen durfte. Ende Mai ist die Schülerin 16 Jahre alt geworden. Sie ist froh, dass das Wahlalter gesenkt wurde. „Als Jugendliche sind wir immer auf der Mute-Taste, einfach stumm geschaltet“, sagt die Bielefelderin im Westdeutschen Rundfunk. Was aber sagen die Zahlen jetzt nach der Wahlen?

Wen die Jungwähler lieben

Die Wahlergebnisse der Europawahl weisen klare Tendenzen auf. Die Union liegt bei den 16- bis 24-jährigen Wählern wie auch beim Gesamtergebnis mit 17 Prozent vorn und die AfD mit 16 Prozent knapp dahinter. Die AfD hat in dieser Altersgruppe zwölf Prozent Stimmen hinzugewonnen. Auch bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen stand die AfD bei den Jungwählern hoch im Kurs.

In Sachsen und Thüringen war die Partei bei den 18- bis 24-Jährigen besonders beliebt. In beiden Bundesländern stimmten ein Großteil junger Wähler für die AfD. In Thüringen waren es bei den unter 30-Jährigen 35 Prozent und in Sachsen laut „ZDF“ 29 Prozent.

Dieser Trend setzte sich nun auch in Brandenburg fort. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, hat der AfD-Landesverband in Brandenburg, der als rechtsextremistischer Verdachtsfall gilt, sich gezielt auf junge Wähler fokussiert. Laut einer Prognose von Infratest dimap im Auftrag der ARD, stimmten 32 Prozent der 16- bis 24-Jährigen für die AfD.