Leadership & Karriere Job-Center erwarten Ansturm. Aber ausgerechnet jetzt wird das Geld knapp 

Job-Center erwarten Ansturm. Aber ausgerechnet jetzt wird das Geld knapp 

Die großen Konzerne beginnen mit einer Entlassungswelle. Noch gibt es offene Stellen. Aber wer jetzt Arbeit sucht, muss flexibel sein und Gehaltseinbußen hinnehmen. 

Die Schlagzeilen sind alle ähnlich: Wenn es um Arbeitsmarkt und Beschäftigung geht, droht Abertausenden der Verlust des Arbeitsplatzes, es winkt höchstens ein Sozialplan, Kurzarbeit, Frühverrentung – oder es wird klargemacht, dass die Stelle nach dem Ausscheiden nicht wieder besetzt wird. Die Kollegen werden mehr schultern müssen, wenn nicht gleich eine ganze Abteilung aufgelöst oder das Werk komplett geschlossen wird. 

Was wie eine Botschaft aus der wirtschaftlichen Hölle klingt, ist handfester Alltag für viele, die bei den großen Adressen der deutschen Industrie beschäftigt sind: VW mit mindestens 30.000 Stellen weniger; die Zahl ist womöglich noch nicht das Ende; Bosch, Continental, ZF Friedrichshafen mit prozentual teils noch stärkerem Arbeitsplatzabbau im Inland, BASF und Bayer mit Verlagerungen und Schließungen. Die Deutsche Bahn plant laut der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) Stellenabbau in Höhe von ebenfalls 30.000 Beschäftigten, die Empörungswelle steht noch aus. Tesla, Ford, Webasto: Tausende Jobs auf der Kippe. Am Bau wird gespart mit Kurzarbeit, die Entwicklung läuft gegen die Branche. Mit SAP und Vodafone sind zwei mit von der unerfreulichen Partie, die keineswegs der alten-Eisen-Industrie angehören. Es scheiden aus: Von der Hilfskraft bis zum Management der zweiten oder dritten Ebene (und manchmal gar die Chefs, wie bei Thyssenkrupp Stahl), praktisch jeder, dessen Bereich nicht profitabel arbeitet. Der aufgrund der deutschen Kostenbelastung einer vor allem chinesischen und sonstigen ausländischen Konkurrenz nicht standhalten kann, oder dessen Produktaufstellung nicht mehr realistisch ist – sei es, weil die Zeit darüber hinweggegangen ist, sei es, weil das Management Fehlannahmen aufgesessen ist oder weil politische Vorgaben sich in der real existierenden Wirklichkeit nicht umsetzen lassen, und die Konzernleitung das nicht rechtzeitig bemerkt hat. 

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