„Ein einziger beladener LKW kann die Brücke zum Bröckeln bringen“
Daher mag die aktuelle Forderung der Spitzenverbände der Bauwirtschaft, der Logistikbranche und des ADAC berechtigt, aber gleichwohl illusorisch sein: Die Spitzenverbände fordern, es müssten zusätzliche Investitionsmittel in Höhe von einer Milliarde pro Jahr bereitgestellt werden, um das Brückenmodernisierungsprogramm überhaupt zum Laufen zu bekommen und die Modernisierung der Bundesfernstraßen zu sichern. Die Bauwirtschaft hat entsprechend der Ankündigungen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vor zwei Jahren ihre Kapazitäten entsprechend aufgestockt. Während nun also die Brücken teils weiter vor sich hin bröseln, droht in der Branche Kurzarbeit wegen Auftragsmangels.
Verursacht auch durch die desolate Lage bei den kommunalen Finanzen. Die Veschuldung steigt bundesweit in Milliardenschritten. Neue Vorhaben sind da fast ausgeschlossen, existierende Sanierungsmaßnahmen werden gestreckt. Das Rekorddefizit in diesem Jahr wird mehr als dreizehn Milliarden Euro betragen, so die kommunalen Spitzenverbände. Die Investitionen, in diesem Jahr noch knapp 35 Milliarden Euro, werden ab nun zurückgehen. Ein Trost winkt am fernen Horizont: Wie der Verband Deutscher Ingenieure in einer Publikation feststellte, sind Techniken, Verfahren und Materialien in der Entwicklung, die den Brückenbau “revolutionieren” können, darunter Carbonbeton- statt Stahlbetonbauten. Solche und ähnliche Neuerungen könnten die Bauzeiten verringern und die Haltbarkeit erhöhen, und damit Kosten senken. Eines Tages. So oder so aber werden die Milliarden, die heute nicht da sind, dringend gebraucht.