Personal Finance Das Paar, das doppelt Bürger – und Arbeitslosengeld kassiert hat, bekommt jetzt Ärger 

Das Paar, das doppelt Bürger – und Arbeitslosengeld kassiert hat, bekommt jetzt Ärger 

Über den Fall ist dennoch das bekannt: Angelique hatte die Schule in der achten Klasse abgebrochen und keine Ausbildung. Ehemann Mike war bis zur Geburt des Sohnes bei der Müllabfuhr angestellt, nach seiner Elternzeit kehrte er jedoch nicht in den Job zurück, sondern meldete sich arbeitslos. Vom Staat bekommt er seitdem rund 1300 Euro Arbeitslosengeld. „Nicht zu arbeiten ist für mich angenehmer, weil ich nicht aufstehen muss“, sagte er in dem Beitrag. Das ging besonders gut, weil zu dem Arbeitslosengeld durch einen Fehler im System und weil das paar auch keine Anstalten machte, es zu ändern, noch ein hübsche Summe vom Jobcenter dazu kam. Mike erklärte, dass sie alles doppelt erhielten: monatlich 250 Euro Kindergeld und 250 Euro Kindergeldzuschlag, 1288 Euro Arbeitslosengeld und 1600 Euro Bürgergeld – insgesamt sind das fast 3400 Euro an Zuschüssen monatlich.  

Das Jobcenter betont nun, das „nur ein kleiner Kreis“ seine Leistungen missbrauchen würde. Allerdings sprechen die Zahlen für sich: Das Jobcenter zahlte im Jahr 2023 insgesamt 27,7 Millionen Euro an Leistungen zur Bestreitung des Lebensunterhaltes und für die Kosten der Unterkunft an 4814 Menschen in der Stadt aus. Im Durchschnitt bekommt also jeder knapp 500 Euro im Monat. Statistisch muss die Hälfte der Bezieher über diesem Durchschnittwert liegen. Über den Datenabgleich mit anderen Zahlstellen, Hinweise von Bürgern oder eigene Ermittlungen, erhält die Behörde Informationen über mögliche Betrüger. Offenbar hat zumindest der Datenabgleich in Fall von Mike und Angelique nicht funktioniert. Haben die Behörden zu viel bezahlt und ergibt sich daraus ein Rückforderungsanspruch werden entweder bis zu 30 Prozent vom laufenden Leistungsbezug einbehalten, oder es wird der Inkassoservice der Bundesagentur für Arbeit beauftragt, Geld von den Tätern zu beschaffen. 

Fazit: Mike und Angelique haben jetzt Ärger. Möglicherweise ist das Paar wegen Betrugs ein Fall für den Staatsanwalt. Die arme Stadt Pirmasens kann versuchen das zu viel gezahlte Geld wieder einzutreiben. Doch da gilt das Sprichwort: Einem nackten Mann kannst Du nicht in die Tasche greifen. 

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