Green & Sustainability Climate Quitting: So findet ihr umweltbewusste Arbeitgeber! 

Climate Quitting: So findet ihr umweltbewusste Arbeitgeber! 

Gastbeitrag von Lara Kieninger

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind allgegenwärtig. Auch im Arbeitsalltag. Denn immer mehr Menschen achten bei der Berufswahl auf die Haltung von Unternehmen zum Klima und haben genug von Arbeitgebern, die sich nicht um die Umwelt scheren. Laut dem Hiring Trends Index 2024 der Jobplattform Stepstone sehen 85 % der Befragten Arbeitgeber in der Verantwortung, sich klimagerecht zu verhalten. Immer häufiger sind Arbeitnehmende bereit, sich deshalb einen neuen Job zu suchen und sogar weniger Gehalt in Kauf zu nehmen. 29 % der Befragten würden für einen Job in einem nachhaltigen Unternehmen ein Gehalt unter Marktdurchschnitt akzeptieren.  

So erkennt ihr nachhaltige Arbeitgeber 

Das Phänomen Climate Quitting ist zwar noch recht neu, aber Unternehmen haben es zunehmend auf dem Schirm und sind sich darüber bewusst, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen an Bedeutung zunehmen – zugunsten der Umwelt, aber auch, um attraktiv bei (zukünftigen) Mitarbeitenden zu sein. Doch wie kann ich als Bewerber*in herausfinden, ob das Unternehmen auch wirklich nachhaltig handelt und nicht nur so tut? Mit den folgenden Tipps könnt ihr Employer-Greenwashing entlarven:  

1. Informiert euch über das Unternehmen

Klar, wenn ein Unternehmen nachhaltige Produkte wie Bambus-Zahnbürsten oder vegane Reinigungsmittel herstellt, ist die Einordnung einfach. Natürlich solltet ihr auch hier genau darauf achten, ob die Produkte tatsächlich „grün” sind. 

Daneben gibt es zig Arbeitgeber, die ihr grünes Engagement weniger offensichtlich kommunizieren. Bei den Selbstbeschreibungen stößt man immer öfter auf Begriffe wie „profit-for”, „sinnökonomisch” oder „purpose over profit”. Das klingt erstmal gut, aber es lohnt sich immer darauf zu achten, ob das mit konkreten und messbaren Angaben und Zielen unterfüttert wird. Verfolgen die Unternehmen Strategien, um den CO2-Ausstoß zu senken? Arbeiten sie mit NGOs zusammen? Sind sie unabhängig zertifiziert? Gibt es Greenwashing-Vorwürfe gegen das Unternehmen? Schaut darauf, wie transparent die Firma mit Kritik umgeht.  

2. Guckt in den Nachhaltigkeitsbericht 

Seit 2024 müssen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen. Wo läuft’s gut und wo nicht? Welche Maßnahmen wurden ergriffen? Sind die Ziele realistisch oder nur Absichtserklärungen?  

3. Schaut euch die Stellenanzeige gut an 

Wenn in der Stellenanzeige auf das nachhaltige Engagement des Arbeitgebers hingewiesen wird, ist das schon mal ein gutes Zeichen. Immerhin ist es dem Unternehmen dann wichtig genug, um es in diesem ersten Kontakt anzusprechen. Außerdem könnt ihr auf die Benefits achten. Werden ein Jobrad oder ein Ticket für die Öffis angeboten? Gibt es Remote oder Hybrid Arbeit? Beides reduziert CO2-Emissionen.  

4. Fragt im Bewerbungsgespräch nach 

Ihr habt noch Fragen zur Nachhaltigkeit? Immer raus damit! Ihr seid damit in guter Gesellschaft: Laut einer Umfrage gaben 19 % der befragten Recruiter*innen an, dass Bewerbende aktiv Interesse an Nachhaltigkeitsinitiativen zeigen und entsprechende Fragen stellen. Wie lebt das Unternehmen Umweltbewusstsein im Arbeitsalltag? Wie sieht es mit Ökostrom, Mülltrennung und Stromsparen aus? Werden Geschäftsreisen mit dem Zug oder mit dem Flugzeug gemacht? Extrapunkte gibt es für Photovoltaik-Anlagen, Dachbegrünung oder Bienenstöcke. Manche Unternehmen gewähren auch freie Tage für freiwilliges (Umwelt-)Engagement.  

5. Fragt Mitarbeitende 

Wenn ihr die Chance habt, mit aktuellen Mitarbeitenden zu sprechen – nutzt sie! Dürfen sie eigene Ideen einbringen? Haben sie Mitspracherecht bei Nachhaltigkeitsfragen? Sind manche Versprechungen nur Lippenbekenntnisse? 

6. Seid nicht zu streng 

Aber mal ehrlich: Seid nicht zu hart zu den Unternehmen. Wie wir Menschen machen auch sie Fehler. Nobody’s perfect! Der Schlüssel liegt darin, den eigenen Weg zu finden und sich stetig zu verbessern. Und wenn ihr erstmal an Bord seid, könnt ihr auch selbst etwas bewegen! Mit einer motivierten Belegschaft kann euer neuer Arbeitgeber zur Vorzeigefirma für alle anderen werden – und ihr am Ende happy mit eurem Job!  

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