Leadership & Karriere Bazooka für Gründer

Bazooka für Gründer

So geht es laut Handelsblatt unter anderem darum, vermögende Privatpersonen dazu zu bewegen, verstärkt als Risikokapitalgeber aktiv zu werden. Bislang ist diese Form der Anlage in Deutschland nur gering etabliert. Um verstärkt Risikogeldgeber zu gewinnen, soll auch das Wissen über diese Anlageform verbreitet und die Anreize herausgestellt werden. Das allein dürfte allerdings nicht viel bringen.

Deswegen sollen Versicherer und Pensionskassen eine größere Rolle bei der Finanzierung von Start-ups und Wagniskapitalgebern (VCs) spielen. Schon seit längerer Zeit versucht die Bundesregierung, jene Milliarden, die in den Pensionskassen liegen, für Innovationen zu mobilisieren. In anderen Industrieländern ist das längst gelungen. Wirtschaftsminister Habeck versuchte am Anfang der Legislaturperiode erfolglos, den Kassen eine VC-Quote aufzuerlegen. Jetzt sollten möglichst viele der Institute von der WIN-Initiative überzeugt werden – letztlich dürfte es mit der Bayerischen Versorgungskammer aber nur bei einer gelungen sein.

Auch die Bedingungen für Exits, also Verkäufe oder Börsengänge von Startups, will die Initiative verbessern. Denn im vergangenen Jahr gab es mit dem Kapitalmarktdebüt von Ionos lediglich einen größeren Börsengang eines deutschen Technologieunternehmens in Frankfurt. Für das laufende Jahr sieht es mau aus. Wegen der fehlenden Exits mangelt es den Geldgebern der Wagniskapitalgeber an liquiden Finanzmitteln. Um daran etwas zu ändern, will die Initiative auch sogenannte Secondaries etablieren. Dabei geht es um einen Sekundärmarkt für bereits bestehende Anteile an Wagniskapitalfonds (VCs), die aktuell nur schwer verkäuflich sind. Zudem sollen die steuerlichen Rahmenbedingungen für VC-Investitionen verbessert werden. Dafür hat das Finanzministerium bereits das „Zukunftsfinanzierungsgesetz 2″ auf den Weg gebracht.

Unterm Strich: Es ist ein weiterer Anlauf. Und es ist ein neuer Anlauf, weil sich die Schwergewichte der Finanzszene darauf einlassen. Aber es ist alles nichts gegen diejenigen, die hierzulande einfach und trotzdem machen – und das sind wir und wir sind viele.

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