Aktienkultur in Deutschland. Was hat es mit dem Hype auf sich? 

Wie geht es weiter mit der deutschen Aktienkultur? 

In puncto Altersvorsorge sind die USA uns mit ihren aktien- bzw. fondsbasierten Rentenplänen allerdings definitiv einen Schritt voraus. Zum Glück zieht die Bundesregierung jetzt aber nach: In Kürze will sie ein Gesetz auf den Weg bringen, welches das Aktiensparen über ein „Altersvorsorgedepot“ fördert. Der Plan: Über ein separates Depot soll man einen jährlichen Betrag steuerlich geltend machen können. Mit dem Kauf von Kapitalmarktprodukten wird langfristig Rendite erzielt, um damit die Rentenlücke zu schließen. Das Besondere: Die Gewinne müssen nicht versteuert werden, sondern können vollständig reinvestiert werden, wodurch sich ein enormer Zinseszins-Effekt ergibt. Damit können schon kleine monatliche Beiträge eine unfassbar große Wirkung haben: Investiert man beispielsweise über 50 Jahre pro Monat 25 Euro und reinvestiert die Gewinne, so können aus 15.000 Euro je nach durchschnittlicher Verzinsung zum Renteneintritt durchaus 215.000 Euro Gesamtkapital werden! 

Ein weiterer Schritt, um die Rentenlücke zu schließen, ist die Aktienrente, das sogenannte „Generationenkapital. Über die „Stiftung Generationenkapital“ will der Staat langfristig renditeorientiert und global diversifiziert Kapital anlegen. Die Gewinne sollen in den gesetzlichen Rententopf fließen. Für den Hinterkopf: das Angedachte ist in Deutschland dringend nötig, denn die Rentenlücke wächst und wächst. Ich hoffe sehr, dass sich die Regierung nicht vom Weg abbringen lässt, wie in Österreich, wo ein ähnliches Modell von den Grünen gestoppt wurde. Gerade das Altersvorsorgedepot hat Potenzial, auch über die Schließung der Rentenlücke hinaus langfristig Einfluss auf den Wohlstand des Landes zu nehmen. Ich erwarte hier eine neue Welle, die die Investitionskultur nachhaltig verändern und uns Deutsche endlich zu einem Aktionärsland machen wird. Eine gesunde Aktienkultur bedeutet für die Bevölkerung eine Partizipation an der Wirtschaftsentwicklung, Unabhängigkeit, eine Reduzierung der Altersarmut und vieles mehr! Ich bin sicher, dass das Altersvorsorgedepot von der Bevölkerung gut angenommen wird. Selbst nach den teilweise sehr starken Bewegungen am Aktienmarkt blieb die Anzahl der Aktiensparer in den vergangenen Jahren verlässlich über der Zwölf-Millionen-Marke. Sehr erfreulich.