AfD-Erfolg bei der Jugend: Ein alarmierender Rechtsruck

Soziale Medien: Ein Faktor, aber nicht der einzige

Die AfD hat Social Media schon lange als wichtige Säule für Jungwähler etabliert. Allen voran TikTok ist für die Partei wichtig. Keine andere Fraktion bekommt auf TikTok mehr Likes als die AfD. Doch das allein erklärt den Erfolg nicht. Junge Menschen legen immer weniger Wert auf die klassischen Rechts-Links-Zuschreibungen. Sie sind in einer Zeit aufgewachsen, in der die alten politischen Systeme der Bundesrepublik und der DDR keine Rolle mehr spielen.

Migration als zentrales Thema

Ein weiterer Grund für den Rechtsruck ist das Thema Zuwanderung. Die Studie des Instituts für Generationenforschung zeigt, dass für die 16- bis 29-Jährigen Migration das wichtigste politische Problem ist, noch vor Klimawandel und Rechtsextremismus. Die etablierten Parteien scheinen hier keine überzeugenden Lösungen anzubieten, was viele junge Menschen zur AfD treibt.

Der größte Rechtsruck seit 1949

Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, schlägt Alarm. „Das ist der dramatischste Rechtsruck unter jungen Menschen, den die Bundesrepublik seit 1949 innerhalb einer Wahlperiode jemals erlebt hat“, zitiert sie „bildungsklick“. In Thüringen gaben 32,8 Prozent, in Sachsen 30,6 Prozent der Wähler ihre Stimme einer rechtsextremen Partei. Besonders besorgniserregend ist der hohe Anteil an Erstwählern, die ihre Stimme der AfD gaben.

Ursachen und Auswirkungen

Sanem Kleff betont, dass monokausale Erklärungen nicht ausreichen. Die Langzeitfolgen der Pandemie, die Kriege in der Ukraine und Gaza – all das hat Auswirkungen auf die junge Generation. „Als bundesweites Präventionsnetzwerk gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit erleben wir tagtäglich, wie Rechtspopulismus und Rechtsextremismus immer tiefer in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen eindringen“, erklärt Kleff. Damit verbunden sind eine Banalisierung und Normalisierung des Rechtsextremismus.