Life & Style Umweltstandards? Kinderarbeit? Uns doch egal: Wir kaufen bei Temu 

Umweltstandards? Kinderarbeit? Uns doch egal: Wir kaufen bei Temu 

Der chinesische Online Händler Temu hat einen sagenhaften Gewinnsprung hingelegt. Käuferinnen und Käufer haben abgestimmt: Ob bei dem Laden nachhaltig gearbeitet wird, ist ihnen völlig schnurz.  

Was gibt es nicht alles für Vorwürfe gegen den chinesischen Onlinehändler Temu:  

Er verfolge genauso wie seine heimischen Konkurrenten Shein oder Ali Express eine aggressive Preispolitik, um Aufmerksamkeit zu bekommen – zum Teil mit absurden Rabatten von bis zu über 90 Prozent. Dies werde durch „Dropshipping“ ermöglicht: Die Produkte werden direkt von den Herstellern ab Fabrik in China nach Deutschland verschickt, ohne Zwischenhändler. So sollen neue Märkte erobert und anderen Anbietern wie zum Beispiel Amazon Konkurrenz gemacht werden. 

Viele Verbraucher und Behörden kritisieren zudem die niedrigeren Qualitäts- und Sicherheitsstandards chinesischer Produkte im Vergleich zu denen, die auf westlichen Plattformen verkauft werden. Es gibt Berichte über minderwertige oder unsichere Produkte, die nicht den Standards in Europa entsprechen.  

Außerdem lautet ein Vorwurf, dass Produkte oft unter ihrem wirklichen Wert deklariert werden, um niedrigere Zölle zu zahlen oder Steuern zu umgehen. Dadurch hätten chinesische Verkäufer einen unfairen Vorteil gegenüber einheimischen Unternehmen, die sich an die lokalen Regeln halten müssen.  

Fraglich sei, so meint beispielsweise die Verbraucherzentrale Niedersachen, ob grundlegende Menschenrechtsstandards, wie das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit sowie zentrale Umweltstandards, beispielsweise das Verbot der Verunreinigung von Trinkwasser eingehalten werden. 

Die Käuferinnen und Käufer weltweit kümmert das allerdings allesamt nicht. 

Die chinesische PDD Holding, Muttergesellschaft der Shopping-Plattform Temu, hat im zweiten Quartal ihren Gewinn um 144 Prozent auf 32 Milliarden Yuan gesteigert. Gleichzeitig stieg der Umsatz um 86 Prozent auf 97 Milliarden Yuan. PDD-Gründer und Ex-Google-Mitarbeiter Colin Huang war zwischenzeitlich mit einem Vermögen von 48,6 Milliarden US-Dollar der reichste Mann Chinas und steht laut Bloomberg auf Platz 25 der weltweit reichsten Menschen. Nach Präsentation der Ergebnisse, stürzte allerdings der Aktienkurs ab, weil Analysten mit noch höheren Gewinnen gerechnet hatten. Jetzt ist Colin Hang nur noch der zweitreichste Mann Chinas.  

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