Personal Finance Rente im Ausland: So klappt’s mit der Auszahlung!

Rente im Ausland: So klappt’s mit der Auszahlung!

Viele Menschen träumen davon, ihren Ruhestand im Ausland zu verbringen. Doch was geschieht mit der deutschen Rente, wenn man den Wohnsitz ins Ausland verlegt? Ist eine Auszahlung weiterhin möglich, und welche Länder bieten die attraktivsten Bedingungen?

Für viele Deutsche wird der Wunsch nach einem Ruhestand unter Palmen Realität. Doch was bedeutet das für die Rente, wenn man ins Ausland zieht? Kann die Rente problemlos überwiesen werden? Und wie funktioniert das genau? Diese Fragen beantworten wir hier ausführlich.

Rente auszahlen lassen: Geht das überhaupt?

Die Vorstellung, sich die Rente auf einen Schlag auszahlen zu lassen, mag verlockend klingen. Doch die Realität sieht anders aus. Im Gegensatz zu privaten Rentenversicherungen, die eine vorzeitige Auszahlung gegen Gebühr erlauben, bietet die gesetzliche Rente diese Möglichkeit nicht. Sie wird nämlich ab einem bestimmten Alter monatlich bis zum Lebensende ausgezahlt.

Eine Ausnahme gibt es jedoch: Die Rückerstattung der eigenen Beiträge. Aber Achtung, das gilt nicht für jeden. Deutsche und EU-Bürger sind in der Regel von dieser Möglichkeit ausgeschlossen. Doch auch hier gibt es zwei Sonderfälle.

Ausnahmen für Deutsche Staatsbürger

Deutsche Staatsbürger können ihre Beiträge zurückerhalten, wenn sie nicht mehr pflichtversichert sind. Das trifft beispielsweise auf Selbstständige oder Beamte zu. Allerdings nur, wenn sie die Mindestversicherungszeit von fünf Jahren nicht erreicht haben. Auch wer die Regelaltersgrenze erreicht, aber die Mindestversicherungszeit nicht erfüllt hat, kann sich seine Beiträge auszahlen lassen.

Nicht-EU-Bürger haben es leichter

Für Nicht-EU-Bürger ist die Lage einfacher. Sie können ihre Beiträge zurückfordern, wenn sie in ein Land ohne Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland ziehen. Dazu zählen einige Länder wie zum Beispiel Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Südafrika. Hier spielt es keine Rolle, wie lange in Deutschland gearbeitet wurde. Alle selbst gezahlten Beiträge können nach zwei Jahren ohne erneute Versicherungspflicht zurückgefordert werden.

Länder mit Sozialversicherungsabkommen

Anders sieht es aus, wenn Nicht-EU-Bürger in Länder mit Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland auswandern, wie Australien, Japan oder USA. Hier können freiwillige Beiträge weiter in die deutsche Rentenkasse eingezahlt werden. Das Abkommen mit Australien erlaubt beispielsweise freiwillige Zahlungen, wenn mindestens fünf Jahre in die deutsche Rentenversicherung eingezahlt wurde.

Frühzeitige Auszahlung nicht unbedingt sinnvoll

Für die meisten Deutschen ist die vorzeitige Auszahlung der Rentenbeiträge nicht möglich und ohnehin auch nicht sinnvoll. Denn nur die selbst eingezahlten Arbeitnehmerbeiträge werden zurückerstattet, nicht aber der Anteil des Arbeitgebers. Das bedeutet oft weniger als die Hälfte der gesamten Rentenbeiträge. Beiträge für Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen, die der Staat übernimmt, gehen verloren. Zudem werden die Beiträge nicht verzinst und die Inflation hat den Wert der Beiträge über die Jahre gemindert.

Rente ins Ausland überweisen lassen: So geht’s

Die gute Nachricht: Der Traum von Auswandern ist dennoch nicht geplatzt! Denn: Die deutsche Rente kann ins Ausland überwiesen werden. Innerhalb der EU sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz gibt es keinerlei Probleme. Auch Länder mit einem Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland sind unproblematisch. Wichtig ist, den Renten Service der Deutschen Post rechtzeitig zu informieren, damit die Rente pünktlich auf dem neuen Konto im Ausland eingeht.

Der Traum vom Ruhestand im Ausland ist für viele verlockend. Doch es gibt einiges zu beachten, insbesondere was die Rente angeht. Eine vorzeitige Auszahlung der Rentenbeiträge ist für die meisten Deutschen nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Wer jedoch in ein Land ohne Sozialversicherungsabkommen auswandert, hat bessere Chancen. Wichtig ist, sich rechtzeitig zu informieren und die notwendigen Schritte einzuleiten, damit der Ruhestand unter Palmen nicht zum finanziellen Albtraum wird.

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