Mission: Rettung des Planeten
Wir retten den Strom!
Constantin ist hier der Chef, weißes Hemd aus der Hose, Pulli drüber, kommt von Rocket Internet, hat mal Home24 großgezogen, an der Börse in New York war er auch schon, den Ökostromanbieter Lichtblick hat er ins rechte Licht gerückt. Und jetzt CMBlu. Er sitzt in seinem Büro in der Etage über der Forschungsabteilung, wo sie daran arbeiten, die Energiedichte jener Batterien, die auf Geigles Forschungen beruhen, laufend zu erhöhen.
Denn was der Biochemiker ahnte, hat sich bewahrheitet: CMBlu kann Batterien bauen, die bis auf einen kupfernen Stromabnehmer ohne Metalle und ohne irgendwelche seltenen und garantiert nur in China befindlichen Erden auskommen. Ätsch, chinesische Regierung!
Organic Solid-Flow heißt das System, Speichermedium ist ein einfaches, aber gut patentiertes Granulat, das Spezialchemieunternehmen tonnenweise produzieren können. Derzeit liegt die Energiedichte der fertigen Batterien bei 200 Wattstunden pro Liter, mehr als das Doppelte ist bereits im Labor machbar. Die Chinesen kommen mit ihren besten Lithiumakkus auf 450 Wattstunden. Doch Lithium ist bei den Alzenauern so was von tabu. Ein Blümchen auf der Wiese hat etwa 10 500 Wattstunden pro Liter im Stengel, rechnet Constantin vor und zeigt damit, wo die Reise hingeht.
KI hilft dabei, noch effizienter Molekularverbindungen zu finden. Erst der Erfinder und heutige Aufsichtsrat Geigle, dann Constantin und ihre Großinvestoren wie der Baukonzern Strabag und IT-Vordenker und Daten-Guru Achim Becker – sie sind die wahren Nachfolger jener Alchemisten, die jahrhundertelang nach dem Stein der Weisen suchten, der angeblich unedle Metalle in Gold verwandeln sollte. Mit dem Unterschied: Sie haben ihn gefunden. Besser: Sie haben die Batterie der Weisen entwickelt.
