Leadership & Karriere Doppeltes Gehalt bei gleicher Arbeit? Overemployment macht’s möglich! 

Doppeltes Gehalt bei gleicher Arbeit? Overemployment macht’s möglich! 

Die Gründe für Overemployment 

Warum Arbeitnehmende das tun ist ziemlich offensichtlich: Sie können ein deutlich höheres Einkommen generieren, als wenn sie nur einen Hauptjob hätten – teilweise über 700.000 Dollar (circa 638.700 Euro) pro Jahr. All das mit “normalen” Jobs ohne überdurchschnittlich hohe Leistung oder Verantwortung. 

Für manche Personen kann es aber auch eine Motivation sein, sich durch Overeymploment einer Gruppe anschließen zu können, die sich online sehr rege austauscht. In verschiedenen Social-Media-Gruppen oder Foren, darunter auch bei r/overemployment auf Reddit, tauschen sich Userinnen und User aus und bilden eine Art Gemeinschaft. 

Und natürlich kann es für Menschen auch eine Art “Flex” sein, mit dem sie innerhalb ihres sozialen Umfelds angeben können – nicht besonders sympathisch. Viele Menschen messen sich aber anhand ihrer Berufe und auch das kann eine Motivation darstellen. 

Overemployment ist ein US-Phänomen 

Insbesondere in den USA ist der Trend in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Es gibt eine ganze Webseite über Overemployment, die mit dem Satz wirbt: “Work Two Remote Jobs, Reach Financial Freedom.” Diese Seite gibt Arbeitnehmenden alle möglichen Tipps und Tricks an die Hand, um zwei Jobs gleichzeitig zu vereinen. 

Dort gibt es beispielsweise die 12 Rules For Working Two Remote Jobs. Die Regeln sind demnach: 

  1. Don’t Talk About Working Two Remote Jobs: Es sollte niemandem mitgeteilt werden, dass man zwei Remote-Jobs ausübt, um das Risiko zu minimieren, dass es rauskommt. 
  1. Don’t Fall In Love (with your second burner job): Es sollte vermieden werden, sich emotional an den zweiten Job zu binden, um rationale Entscheidungen treffen zu können. 
  1. Do Your Own Research: Es wird empfohlen, sich auf eigene Recherche zu verlassen und nicht nur auf die Erfahrungen anderer. 
  1. Have A Clearly Defined Goal: Ein spezifisches Ziel für das Arbeiten in zwei Jobs sollte festgelegt und Handlungen entsprechend ausgerichtet werden. 
  1. Have An Exit Strategy: Im Voraus sollte eine Ausstiegsstrategie geplant werden, die dann greift, wenn das individuelle Ziel – zum Beispiel eine bestimmte finanzielle Grenze – erreicht ist. 
  1. Get What You Want By Giving People What They Want: Die Erwartungen anderer sollten erfüllt werden, um die eigenen Ziele zu erreichen. 
  1. Be Average: Es wird empfohlen, Aufmerksamkeit zu vermeiden, um nicht verdächtig zu wirken und zusätzliche Arbeit zu erhalten. 
  1. Take Care Of Yourself First: Gesundheit und Wohlbefinden sollten immer Vorrang haben. 
  1. Have No Ego; Be Wrong To Be “Rich”: Das eigene Ego sollte hinten angestellt werden und der Fokus auf den finanziellen Nutzen der Jobs gelegt werden. 
  1. Live To Work Another Day, “Another Day, Another Dollar”: Die Arbeit sollte so erledigt werden, dass beide Jobs langfristig behalten werden können. 
  1. Always Seek To Self Improve: Es wird nach kontinuierlicher Selbstverbesserung gestrebt, um die Herausforderungen zu meistern. 
  1. Don’t Talk About Working Two Remote Jobs: Regel zwölf erinnert daran, wie wichtig Regel eins ist – es sollte niemandem von den zwei Remote-Jobs erzählt werden. 

Allgemein gibt die Webseite zahlreiche Tipps für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich für Overemployment interessieren – darunter auch, auf welche Red Flags man im Bewerbungsprozess für den Job achten sollte (zum Beispiel sollte man auf Anzeichen für Mikromanagement achten oder Stellenausschreibungen mit Keywords wie “teamfähig” deuten meist auf Jobs hin, in denen zu viel abverlangt wird), ob man seinem Partner oder seiner Partnerin von beiden Jobs erzählen sollte (wenn man verheiratet ist, ja; wenn man datet, nein; die Familie sollte auf jeden Fall nichts davon erfahren) oder wie man das eigentlich mit dem eigenen LinkedIn Account gestaltet (das Profil am besten in den Winterschlaf versetzen). 

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