Green & Sustainability Die Schweiz öffnet den Weg zurück zur Atomkraft 

Die Schweiz öffnet den Weg zurück zur Atomkraft 

Argumente der Befürworter und Kritiker 

So argumentieren die Befürworter der Entscheidung, neue Atomkraftwerke zuzulassen, dass die Atomenergie eine zuverlässige und kohlenstoffarme Quelle für die Stromerzeugung darstellt. Atomkraft könne eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Energiesouveränität der Schweiz spielen, insbesondere angesichts der instabilen Lage auf dem internationalen Energiemarkt. Atomenergie könnte außerdem dazu beitragen, die ehrgeizigen Klimaziele der Schweiz zu erreichen, indem sie eine stabile Versorgung bietet, und zugleich erneuerbare Energien wie Wind und Solar weiter auszubauen. 

Auf der anderen Seite äußern Atomkraft-Gegner vor allem in den Reihen der Schweizer Grünen erhebliche Bedenken. Sie weisen auf die ungelösten Probleme der Entsorgung von Atommüll hin und betonen das Risiko von Nuklearunfällen. Zudem wird argumentiert, dass Investitionen in neue Atomkraftwerke erhebliche finanzielle Ressourcen binden könnten, die ansonsten in den Ausbau erneuerbarer Energien und in Energieeffizienzmaßnahmen fließen könnten. Knapp 60 Prozent des Schweizer Stroms kommen bereits aus nachhaltigen Quellen, überwiegend aus der Wasserkraft.  

Zuletzt hatte es immer mehr Hinweise darauf gegeben, dass die Kritiker recht behalten und der Aufbau der erneuerbaren Energien plus das Sparen bei der Energienutzung nicht schnell genug gelingen würden. Und so wurde mit großem Interesse beobachtet, dass im Juli aus Tschechien ein Milliardenauftrag für den Bau neuer Kernkraftwerke nach Südkorea an eine Tochtergesellschaft von Korea Electric Power, dem staatlichen Energieversorger ging. In Seoul hatte Präsident Yoon Suk-yeol nach seiner Wahl vor zwei Jahren versprochen, koreanische Kernkraft zum „Exportschlager“ zu machen. Als „grundsätzlich denkbar“ hatte daraufhin Stefan Diepenbrock, Sprecher des Nuklearforums Schweiz, die Errichtung südkoreanischer Atommeiler in seinem Land bezeichnet. 

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