Life & Style Die Schöffin: „Meine Fresse, ist das krass!“

Die Schöffin: „Meine Fresse, ist das krass!“

Vor uns zwei Männer und zwei Frauen mit ihren Verteidigern. Die angeklagten Damen haben blonde lange Haare, sind sorgfältig, beinahe aufwendig geschminkt und sehen sehr gepflegt aus. Modisch gekleidet- insgesamt nicht unsympathisch – finde ich. Die beiden angeklagten Männer: einer klein mit Baseballkappe, der andere grösser, die eng zusammenstehenden Augen fallen mir auf. Man sieht keinem an, was hier geschehen ist. 

Ich beobachte sie genau, aber sie bemühen sich um unbeteiligte Gesichter. Starren vor sich hin.  Auch ich werde nicht weniger intensiv abgescannt, das spüre ich deutlich. Halte den Blicken stand, bis die anderen zuerst wegblicken. Da bleibe ich stur. Wie die mich wohl einschätzen, im Gegensatz zu denen bin ich eher sportlich mit Jeans und Turnschuhen…. 

Der Angeklagte überall tätowiert und gepflegt – und ein ganz normaler Mensch, wie sie mir jeden Tag begegnen. Wenn da nicht der kleine Unterscheid wäre, dass dieser Mensch hier echt krasse Scheiße gebaut hat. Ich schaue wieder hin – bis er mich zum ersten Mal mit Blicken traktiert. 

Darum geht’s hier: Eine junge Frau wird von jetzt auf gleich gegen ihren Willen zur Prostitution gezwungen und kriegt, als sie nicht mehr möchte, ebenso plötzlich eins auf die Fresse. Sie wird 24/7 überwacht und dann, als man sie ein einziges Mal nicht orten kann, wird sie so ordentlich vermöbelt, dass mit Arbeiten auf‘m Kiez danach nichts mehr ist. Sie wird – vor allem im Gesicht so verhauen, dass sie sich damit nicht mehr draußen zeigen darf. Immerhin hat sie überlebt. Sie wird gefangen gehalten in einer Wohnung. Befreit über eine Drehleiter von der Feuerwehr. Mehr kommt jetzt nicht raus. Die Vier hier vor mir sind daran beteiligt, einer ist der Chef. Die Zusammenhänge unklar. 

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