Der Breuninger-Verkauf: Deutschland beerdigt seine Kaufhauskönige
Eine Tradition, die bis ins Jahr 1873 zurückreicht, als die prächtige Kaisergalerie in Berlin mit 50 Geschäften und Cafés in der Friedrichstraße eröffnete.
In dieser Zeit entdeckte auch ein visionärer Geschäftsmann aus Stuttgart den neuen Markt für sich: Eduard Breuninger. 1881 kaufte er ein am Marktplatz gelegenes Gebäude auf und eröffnete das Warenhaus Breuninger. Umsatz heute: 1,5 Milliarden Euro. 6.500 Mitarbeitende.
Eine 143-jährige Erfolgsstory. Heute gibt es Breuninger in Stuttgart, Düsseldorf, München, Leipzig, Erfurt, Freiburg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Nürnberg, Reutlingen, Sindelfingen, Sulzbach und Luxemburg.
Breuninger ist so viel mehr als Shopping. Es ist eine eigene Luxusstadt in der Stadt. High Fashion, die relevantesten Brands, auf Wunsch sogar Tailor made, VIP-Service mit Shutteln, die ihre Kundschaft bis vor die Haustür chauffieren.
Breuninger ist Runway-Show, Gala-Dinner, Vogue-Party. Das Headquarter in Stuttgart ist sein eigenes Management-Summit. Niemand aus den umliegenden Mercedes-, Porsche- oder Bosch-Werken, der sich hier nicht einkleidet. Hier werden mehr Boss-Anzüge verkauft als bei Boss.
Es ist Einkaufen ohne Schwellenangst. Während Stores wie Louis Vuitton in Innenstädten ihre reichen Kunden gern vor der Tür warten lassen, hat sie Breuninger-CEO Holger Blecker längst auf einen Champagner oder Power-Smoothie reingeholt. Kunden sind hier Gäste. Viele sind längst Freunde. Während andere dichtmachen, wurde hier eine feine Adresse nach der anderen aufgemacht.