DriveStyle Das BMW-Erfolgsgeheimnis: Zipses Nemawashi 

Das BMW-Erfolgsgeheimnis: Zipses Nemawashi 

Dabei waren die fünf Zipse-Jahre mit allerlei Dornen berankt. Die Automobilisten würden „krisenbetankt bis oben hin“ sagen. Die Covid-Pandemie zwang zur Schließung der Werke in China,  Lieferkettenprobleme erschwerten die Produktion, die Belegschaft verschwand zeitweise im Home-Office und BMW musste 2020 den ersten Quartalsverlust seit 2009 einstecken. Kaum war die eine Krise vorüber, brach der Ukraine-Krieg los, die Energiekosten explodierten, der Russland-Markt brach weg. Doch dann kamen die Münchner stärker aus Krisen als sie hinein gegangen waren. Mit dem Rekord-Absatz ist BMW 2023 erstmals wieder über Vor-Covid-Niveau – und das als einziger deutscher OEM.

Zipse hat sich auch kommunikativ einen guten Ruf erarbeitet. Der verbindliche Hesse spricht sachlichen Klartext und vermeidet Eitelkeiten und Angebereien. Unter den Dax-Vorstandsvorsitzenden hat er derzeit die beste Reputation bei Wirtschaftsjournalisten. Er ist neuer Spitzenreiter im halbjährlich ermittelten „CEO-Reputationsindex“ des Berliner Instituts Doeblin Wirtschaftsforschung. Das liegt auch daran, dass er die Ambivalenzen und Probleme der klimafreundlichen Verkehrswende offen anspricht. So ruft er nun die neu gewählte EU-Kommission auf, das europäische Verbrennerverbot zu hinterfragen. Die internationalen Gesprächspartner von BMW würden den Kopf schütteln über den Kurs der EU-Kommission, sagt Zipse der Bild-Zeitung: „Sie fragen: Warum verbietet die EU eine Technologie, bei der Europa den größten Wettbewerbsvorteil hat und die durch CO₂-arme Kraftstoffe noch so viel Potenzial bietet? Und gleichzeitig sollt ihr alles ausgerechnet auf die Technologie setzen, die Europa in eine gewaltige Rohstoff-Abhängigkeit führt?“ Der BMW-Chef warnt: „Was nicht passieren darf: Die EU-Kommission liefert eine Scheinlösung, in der das Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 allein durch eFuels gelockert wird. Und dann zieht sie sich aus der Verantwortung und tut nichts, um den Hochlauf CO₂-armer Kraftstoffe zu beschleunigen.“ Seit Fazit: „Das Verbot der Verbrennungsmotoren war aus unserer Sicht naiv und muss angepasst werden.“

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