Life & Style Warum hören uns eigentlich so wenig Geräte zu? 

Warum hören uns eigentlich so wenig Geräte zu? 

Gastbeitrag von Felix van de Sand, Gründer und CEO der UX-/UI- und Softwareentwicklungsagentur COBE. 

Sprache als Bedienelement gibt es schon lange. So richtig durchgesetzt hat es sich aber kaum. Woran liegt das? Müssten wir nicht längst in einer Welt leben, in der wir mit Kühlschrank, Fernseher und Einkaufswagen flüssige Gespräche führen? Werden wir jemals in so einer Welt leben?

Zehn Jahre ist es jetzt her, dass Amazon mit Alexa die Sprachassistenz salonfähig gemacht hat. Zehn Jahre sind in Innovationszyklen eine Ewigkeit. Gefühlt sind wir aber kaum weiter.  Smart-Home-Anwendungen wie Google Nest oder Amazon Echo oder sprachgesteuerte Navigation und Kommunikation in Neuwagen sind zwar ein Schritt in Richtung Science Fiction, bleiben aber doch stark hinter dem zurück, was man vor zehn Jahren für 2024 erwartet hätte. Das hat im Wesentlichen drei Gründe: die mangelnde Funktionalität, die begrenzten Einsatzbereiche und die große Skepsis der Nutzer:innen. Mit ChatGPT-4o zeichnen sich zwar Verbesserungen ab – davon, dass wir in Zukunft in einer Welt vor sich hin redender Menschen leben, sind wir aber weit entfernt. 

“Würden Sie bitte nicht über meine Schulter hören?”

Einer der großen Nachteile von Sprach-Eingabe wird in Science-Fiction-Filmen gern vernachlässigt, liegt aber eigentlich nah: Egal, wie komfortabel und einfach die Bedienung mit Sprache ist, sie ist immer sehr öffentlich. Privatsphäre und Vertraulichkeit sind bei der stummen Bedienung einer Tastatur klar gegeben. Wer jemals in einem Wagon der Deutschen Bahn saß und gezwungenermaßen den Telefongesrpächen der Wagonachbar:innen zu Beziehungsleiden und Firmengeheimnissen gelauscht hat, weiß aber: Spracheingabe macht für alle Umstehenden leicht und fast unvermeidbar erkennbar, woran gerade gearbeitet wird.  

Dieser Umstand macht die Nutzererfahrung von Geräten mit Sprachbedienung extrem kontextabhängig. Er erklärt auch, warum gerade die Anwendungen hinsichtlich Voice Activation Fortschritte gemacht haben, die in den eigenen vier Wänden oder im Auto zum Einsatz kommen.  

Seite 1 / 3
Nächste Seite

Das könnte dich auch interessieren

Mental Load und People-Pleasing: 3 Dinge, für die wir nicht verantwortlich sind Life & Style
Mental Load und People-Pleasing: 3 Dinge, für die wir nicht verantwortlich sind
Save the Date! Life & Style
Save the Date!
Wie man sich bei der Arbeit weniger einsam fühlt Life & Style
Wie man sich bei der Arbeit weniger einsam fühlt
Vom Laptop zum Löffel: 5 Tipps für gesunde Ernährung im Homeoffice Life & Style
Vom Laptop zum Löffel: 5 Tipps für gesunde Ernährung im Homeoffice
Play hard bis der Eisberg kommt: Mächtige Männer und das Titanic-Syndrom! Life & Style
Play hard bis der Eisberg kommt: Mächtige Männer und das Titanic-Syndrom!