Schluss mit der Spermienlotterie 

Ausgerechnet im Garten Eden der Superreichen sorgt eine Gesetzesinitiative für Ärger: Die Schweizer sollen darüber abstimmen dürfen, ob eine Erbschaftssteuer, die manche auch „Spermienlotterie“ nennen, das Vermögen von Millionären glatt halbiert. Die ersten Betroffenen drohen mit Auszug aus dem Paradies. 

Die Schweiz ist auch nicht mehr das, was sie mal war: Erst fiel das Bankgeheimnis vor allem den bohrenden Nachforschungen der US-Regierungen zum Opfer und jetzt soll es den Millionären und Milliardären, von denen das Nachbarland so reichlich hat, direkt an den Geldbeutel gehen: Auf Initiative der Jungsozialisten soll es zu einer Volksabstimmung über eine Erbschaftssteuere für Superreiche kommen. Happige 50 Prozent sollen ihnen im Erbfall genommen werden. Der Clou dabei: Die Steuer soll am Tag nach der Abstimmung in Kraft treten, falls diese für die Juso-Initiative ausgeht. Den Millionären und Milliardären blieben also nur wenige Stunden, um ihr Vermögen steuerschonend ins Ausland zu transferieren, was bei den Summen und Anlageformen, um die es geht, schlicht nicht zu schaffen ist. Deswegen drohen bereits jetzt die ersten Schweizer Milliardäre mit Auszug aus dem bisher so gelobten Land.