Macrons Teilerfolg: Frankreichs Wahlchaos und die ungewisse Zukunft

Linksbündnis: Überraschungssieg und interne Konflikte

Die Nouveau Front Populaire hat es geschafft, die meisten Sitze zu gewinnen. Doch der Weg zur Regierungsbildung ist steinig. Innerhalb des Bündnisses gibt es tiefe Gräben, vor allem um die Figur Jean-Luc Mélenchon. Der Populist ist umstritten, seine EU-skeptischen und Israel-kritischen Aussagen sorgen für Unruhe. Eine klare Führung fehlt, ein gemeinsames Programm ebenso. Trotzdem meldeten die Linken ihren Regierungsanspruch an. Wird Macron das Linksbündnis zum Regieren auffordern?

Reaktionen und Konsequenzen: Rücktritte und Ausschreitungen

Der unerwartete Wahlausgang führte zu unmittelbaren Reaktionen. Premierminister Gabriel Attal kündigte seinen Rücktritt an. In vielen Städten kam es zu Ausschreitungen und Siegesfeiern. In Paris setzte die Polizei Tränengas ein, Barrikaden wurden in Brand gesteckt. Die politische Unsicherheit ist greifbar, die Stimmung angespannt.

Le Pen und das RN: Ein Sieg aufgeschoben

Marine Le Pen und das RN hatten sich mehr erhofft. Nach der ersten Wahlrunde sah es noch nach einem Durchmarsch aus. Doch nun bleibt das RN auf dem dritten Platz. Le Pen gibt sich gelassen: „Die Flut steigt weiter und unser Sieg ist heute nur aufgeschoben.“ Das RN sieht sich als einzige Alternative zur „Einheitspartei“ der Linken und der Mitte-Kräfte. Die Zweckallianz zwischen Linken und Macrons Lager verhinderte einen größeren Erfolg des RN.