Life & Style Ende des Hypes: Haben wir die Lust auf Luxus verloren?

Ende des Hypes: Haben wir die Lust auf Luxus verloren?

„Der Absatz in China darf nicht mehr als Selbstverständlichkeit angesehen werden“, sagt Chris Beauchamp, Chefanalyst vom Broker IG. Ein Satz, der die Branche verändern wird.

Luxus-Konglomerat Kering mit seinen Marken Gucci, Saint Laurent und Balenciaga hat bereits eine Gewinnwarnung herausgegeben. Chanel feuerte vorsorglich seine Chefdesignerin Virginie Viard. Ausgerechnet sie, die den legendären Karl Lagerfeld nach 35 Jahren als Kreativdirektor des Hauses beerben musste. Karl der Große, der ein gutes Drama immer liebte, würde sich heute vermutlich vor Schadenfreude im Grab umdrehen, wenn das nicht seine Frisur ruinieren könnte.

„Unser Ergebnis fürs erste Quartal ist enttäuschend“, sagt Burberry Chairman Gerry Murphy. Das britische Fashionhaus lebt von Understatement. Aber die Verkaufszahlen dürfen natürlich nicht kleiner werden als die ikonischen Karos, die hier seit 168 Jahren vernäht werden. Der Umsatz ist von 594 Millionen Pfund auf 458 Mio eingebrochen, minus 20 Prozent, Dividende gestrichen, wie CEO Jonathan Akeroyd zu seinem Abschied mitteilen ließ. Sein Nachfolger kennt sich mit Krisenkleidern aus: Joshua Schulman, ehemaliger Boss von Michael Kors, Coach und Jimmy Choo.

Neue Zeiten auch für die Swatch Group. Omega, Longines, Glashütte Original oder Blancpain haben Profit zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk abgeworfen. Der Gewinn jetzt ist so weit weg von den Erwartungen wie die nächste Mondphase im ewigen Kalender der Chronometer. Minus 70 Prozent von 498 Mio CHF runter auf 147 Mio CHF.

Das Timing der Konkurrenz ist etwas besser. Richemont verliert mit IWC, Lange & Söhne, Piaget und Vacheron Constantin 14 Prozent, allein in China sogar über 27 Prozent. Dank der konzerneigenen Schmuckhäuser Cartier und Van Cleef & Arpels aber kann etwas Glanz erhalten werden (Umsatz -1 Prozent).

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