Personal Finance B*tch better have my money: Verpflichtende Kartenzahlung? Nein, danke 

B*tch better have my money: Verpflichtende Kartenzahlung? Nein, danke 

Gastbeitrag von Sander Janca-Jensen, CEO und Co-Founder des dänischen Startups Flatpay.

Eine laue Sommernacht beim Italiener, das Essen schmeckt und das Glas Rotwein auch. Doch dann wird’s unangenehm: Bezahlt werden kann nur mit Bargeld. Davon hat man typischerweise immer ein bisschen zu wenig im Portemonnaie. Also schnell zum Geldautomat gerannt und dem wartenden Kellner noch einmal extra Trinkgeld oben drauf gepackt. 

Für die meisten europäischen Nachbarn klingt ein solches Szenario völlig absurd. Doch in Deutschland gibt es immer noch eine große Vorliebe für Bargeld in Geschäften und Gastro. Das gefällt vielen Deutschen nicht: Laut einer aktuellen Bitkom-Studie fordern knapp 73 Prozent der Befragten, dass Geschäfte gesetzlich verpflichtet werden, Kartenzahlungen zu akzeptieren. 

Dänemark als Vorbild 

In Dänemark, der Heimat von Flatpay, sieht die ganze Sache anders aus. Hier gilt vielmehr: Card first, cash second. Viele Geschäfte weisen schon am Eingang darauf hin, dass sie nur Kartenzahlungen akzeptieren. Laut der dänischen Nationalbank wurden 2023 90 Prozent aller Käufe in physischen Stores digital (also über Karte oder Mobile Payment) abgewickelt.  

Von 2017 bis 2023 haben sich die Bargeldzahlungen in Dänemark halbiert. Laut der Europäischen Zentralbank war Dänemark 2020 das Land mit den meisten Kartenzahlungen pro Kopf. 
 
Und das ganz ohne gesetzliche Verpflichtung für Händler, Kartenzahlungen anbieten zu müssen. In Dänemark investierte die Regierung stattdessen schon frühzeitig in die benötigten Infrastrukturen. Außerdem arbeiten dort Banken und Finanzdienstleister eng zusammen, um neue Zahlungsmethoden voranzutreiben. 

In Dänemark herrscht generell eine aufgeschlossene Haltung gegenüber der Digitalisierung. Hier können die meisten Behördengänge über das Internet erledigt werden. Auch das eigene Business kann innerhalb von 24 Stunden völlig digital gegründet werden.  

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