Leadership & Karriere Barrierefreiheit im Netz: Testbericht zeigt enormen Nachholbedarf auf deutschen Websites 

Barrierefreiheit im Netz: Testbericht zeigt enormen Nachholbedarf auf deutschen Websites 

Gesetzliche Vorgaben: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz 

Unternehmen verpassen hier nicht nur die Möglichkeit, eine breitere Kundengruppe zu erreichen, sondern riskieren auch rechtliche Konsequenzen. Denn ab dem 28. Juni 2025 sind Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten und einem Umsatz von über zwei Mio. Euro gesetzlich verpflichtet, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei anzubieten. Diese gesetzliche Vorgabe basiert auf der EU-Richtlinie zur digitalen Barrierefreiheit (European Accessibility Act – EAA) und wird in Deutschland durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) umgesetzt. Bei Nichteinhaltung können bis zu 100.000 Euro drohen.  

Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal 

Doch Barrierefreiheit ist nicht nur ein rechtliches Muss, sondern sollte als Qualitätsmerkmal moderner Unternehmen angesehen werden. „Barrierefreiheit herzustellen, ist gar nicht so kompliziert. Hauptsache, man legt einfach mal los“, erklärt Isabelle Joswig, Inklusionsbeauftragte bei Google. Sundar Pichai, CEO von Google, unterstreicht: „Unsere Mission ist, die Information der Welt zu organisieren und allgemein zugänglich zu machen. Barrierefreiheit ist ein integraler Bestandteil unserer Werte.“ 

Potenzial und Vorteile für Unternehmen 

Ein barrierefreies Web bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile. Es erhöht nicht nur die Reichweite und Benutzerzufriedenheit, sondern stärkt auch das Unternehmensimage als sozial verantwortliches und inklusives Unternehmen. „Es ist an der Zeit, digitale Barrieren abzubauen – zumal es in einem Jahr keine Ausreden mehr gibt. Doch viele Unternehmen nehmen in Kauf, dass sie potenzielle Kund*innen ausschließen, wenn sie ihre Webseiten nicht barrierefrei gestalten“, warnt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch

Um langfristige Verbesserungen zu erreichen, müssen Unternehmen, Behörden sowie Entwicklerinnen und Entwickler stärker sensibilisiert und geschult werden. Der Staat ist in der Pflicht, die Durchsetzung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes zu überwachen und sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen ihre Rechte wahrnehmen können. „Barrierefreiheit muss endlich umgesetzt werden – jetzt und überall!“, fordert Jürgen Dusel nachdrücklich. 

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