Productivity & New Work Zwischen Hype und Ernüchterung: Die Herausforderungen für Marken und Manufakturen sind groß

Zwischen Hype und Ernüchterung: Die Herausforderungen für Marken und Manufakturen sind groß

Krise ist cool für Konsumenten

Stattdessen überall Alarm: So brutal wie zuletzt in China, wohin im März dieses Jahres 41,5 Prozent weniger Schweizer Uhren exportiert wurden als ein Jahr zuvor, waren die Umsatzrückgänge noch nicht einmal 2020, als die Branche pandemiebedingt urplötzlich zum Stillstand kam. Das muss alle Marken aufrütteln – besonders jene, die während der Umsatz-und-Preissteigerungseuphorie der letzten Jahre besonders expandiert haben.

 Mit Corona wuchs die Lust auf Luxus-Uhren. Und im Windschatten stark nachgefragter und nur selten verfügbarer Marken wie Rolex profitierten auch die Mitbewerber. Breitling etwa expandiert seit Jahren rasant, die Erwartungshaltung der Private-Equity-Gesellschaft Partners Group, die dort Ende 2021 investierte, ist groß. Von Nürnberg bis New York erstreckt sich inzwischen das Breitling-Boutiquen-Netz. Auch Omega ist einer der Profiteure. Nie war die Marke so heiß, während sich der Durchschnittspreis einer Uhr des Herstellers in den letzten 20 Jahren verdreifacht hat. Er liegt nun bei rund 7000 Euro.

Die fetten Jahre, sind sie also vorbei? Sicher ist: Nicht jeder will den Kauf eines wertvollen Zeitmessers zur Gewohnheit werden lassen – egal wie sehr die Branche mit neuen Blattfarben und Innovationen lockt. Sicher ist aber auch, dass gerade im höchstpreisigen Segment die Geschäfte noch vergleichsweise gut laufen. Schwerer verkäuflich sind laut dem Schweizer Branchenverband derzeit vor allem Stahluhren und grundsätzlich das Preissegment von 500 bis 3000 Schweizer Franken. Wobei das die reinen Exportzahlen betrifft, nicht den Verkaufspreis an den Endkonsumenten. Einen Exportwert von 3000 Franken darf man gedanklich also verdoppeln, um sich dem offiziellen Verkaufspreis zu nähern. Plus Steuern und Händlermargen.

Cool ist die Krise für den Konsumenten: Wunschuhren sind wieder besser verfügbar. Und die Verhandlungsposition beim Händler stärker. Der Kunde darf es also ähnlich machen wie die Branche bei der Genfer Messe: Lächeln, sich gut positionieren und weitermachen. Herausforderungen gab’s in den Jahrhunderten immer – aber eben auch Chancen.

Der „Eternal Calendar“ ist eine Leistungsschau von IWC. Er beherrscht die Ausnahmeregeln des gregorianischen Kalenders und muss – theoretisch – erst in 400 Jahren korrigiert werden. Links im Blick: die Seitenansicht der „Altiplano Ultimate Concept“ von Piaget.

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