Productivity & New Work Vaterschaftsurlaub 2024: Deutschland hinkt hinterher

Vaterschaftsurlaub 2024: Deutschland hinkt hinterher

Vaterschaftsurlaub soll 2024 endlich in Gesetzesform gegossen werden. Doch während andere Länder schon längst Nägel mit Köpfen gemacht haben, zögert Deutschland noch.

Ein Baby ist unterwegs, und plötzlich steht das ganze Leben Kopf. Für Mütter ist die rechtliche Absicherung klar geregelt, aber Väter in Deutschland müssen oft auf das Wohlwollen ihres Arbeitgebers hoffen, um nach der Geburt Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Doch es gibt Hoffnung auf Veränderung – oder vielleicht auch nicht. Der geplante Vaterschaftsurlaub 2024 hat hitzige Diskussionen entfacht.

Vaterschaftsurlaub: Was ist geplant?

Die Idee klingt einfach: Zwei Wochen bezahlter Urlaub für Väter direkt nach der Geburt ihres Kindes. Der offizielle Name dafür ist „Familienstartzeit“. Dieses Konzept soll ab 2024 Teil des Mutterschutzgesetzes werden. Doch die Umsetzung stockt. Ein Bündnis aus Verbänden und Unternehmen hat deshalb einen offenen Brief an den Bundeskanzler geschickt, um den Druck zu erhöhen. Die ersten Tage nach der Geburt sind eine magische und zugleich herausfordernde Zeit. Nicht nur für das Baby, sondern auch für die Eltern. Väter sollen die Möglichkeit haben, sich ohne finanziellen Druck um ihr Neugeborenes zu kümmern. Studien zeigen, dass eine enge Vater-Kind-Bindung in den ersten Wochen die Entwicklung des Kindes positiv beeinflusst.

Aktuelle Situation für Väter

Seit August 2022 hätte Deutschland die EU-Vereinbarkeitsrichtlinie umsetzen müssen. Diese sieht vor, dass Väter zehn Tage bezahlten Sonderurlaub bekommen. Doch bisher ist nichts passiert. Die Bundesregierung hat es nicht geschafft, die Regelung in nationales Recht zu überführen. Das Ergebnis: Ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland läuft bereits. Derzeit haben Väter keinen gesetzlichen Anspruch auf Sonderurlaub nach der Geburt. Sie müssen regulären Urlaub nehmen oder Elternzeit beantragen. Das ist nicht nur bürokratisch aufwendig, sondern auch finanziell riskant. Mütter hingegen sind durch das Mutterschutzgesetz abgesichert und erhalten sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt eine bezahlte Auszeit.

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