Life & Style »Unsere Gesellschaft ist in Sachen Drogen pervers«

»Unsere Gesellschaft ist in Sachen Drogen pervers«

Wie ist das Projekt entstanden?

Der australische Unternehmer Aron D’Souza, mit dem ich seit Jahren befreundet bin, hatte die Idee und begeisterte mich sofort, die Games gemeinsam zu gründen. Peter Thiel kam etwas später als erster Investor dazu.

Was entgegnest du Kritikern, die befinden, zynische Reiche wollen hochgezüchtete Mutanten in einer Zirkusarena antreten lassen?

Völlige Hysterie, wobei ich solche Aussagen liebe, denn sie generieren Aufmerksamkeit und Click Rates – und das ist es, was eine junge Sportart braucht. 

Chinesische Schwimmerinnen wurden gerade als Negativbeispiel für Doping angeprangert.

Das ist genau der Punkt. Es passiert sowieso. Heimlich. Meine Meinung: Entweder dürfen alle oder keiner. Aber transparent. Beides ist fair und führt dazu, dass der Zuschauer die jewei­lige Leistung einordnen kann. 

Du glaubst tatsächlich, das Thema aus der Schmuddelecke holen zu können?

Ja. Im vernünftigen Rahmen und unter ärztlicher Aufsicht ist das Risiko von PEDs sehr gering. Klar, wenn man zigmal so viel nimmt, wie man sollte, haben die auch Nebenwirkungen. Der Klassiker ist dann ein Herzproblem. Genau darauf werden unsere Athleten vorher getestet. Wenn ein Teilnehmer ein gesundheitliches Problem hat, wird er nicht antreten dürfen. Das sanktioniert und leitet zu sachgemäßer Einnahme an.

Studien sagen, dass leistungssteigernde Medikamente etwa zu Hodenkrebs führen. Auch die Psyche soll sich durch Doping verändern.

Das ist, wie generell zu sagen: Eine Covid-Impfung verursacht Herzfehler. Alles, was wir unserem Körper zuführen, hat Nebenwirkungen. Das regelmäßige fette Schnitzel, Zucker oder jeden Tag einige Gläser Bier haben mehr Gefahren und langfristige negative Auswirkungen als ein leistungssteigerndes Medikament aus der Apotheke bei sachgerechter Einnahme unter ärztlicher Aufsicht. Generell ist unser Blick auf das, was wir Drogen nennen, komplett verzerrt. In einer der größten Studien zum Gefahrenpotenzial von Drogen fand der britische Psychiater und Pharmakologe David Nutt heraus, dass Alkohol in einer Gesamtbetrachtung aller Risiken schlimmer ist als Heroin. Am anderen Ende der Skala, also mit sehr geringem Risiko, rangieren Psychedelika und anabole Steroide. Denk dir einfach bei deinem nächsten Flughafenbesuch über jedem Spirituosenladen gedanklich das Schild „Heroin zum Discount“. Dann weißt du, wie pervers unsere Gesellschaft in Bezug auf Drogen ist.

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