Nach Firmenfeier gestürzt: Anspruch auf Unfallversicherung?

Nach einer Firmenfeier schwer gestürzt und dann keine Unfallversicherung? Ein Gerichtsurteil sorgt für Aufsehen. Was bedeutet das für Arbeitnehmer?

Nach der Betriebsfeier noch auf dem Firmengelände geblieben und dann schwer gestürzt – ist das ein Arbeitsunfall? Eine aktuelle Gerichtsentscheidung sorgt für Klarheit und könnte so manchen Party-Löwen ernüchtern. Das Urteil des Landessozialgerichts Stuttgart hat weitreichende Konsequenzen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Warum? Das wird jetzt enthüllt.

Kein Versicherungsschutz nach der Feier

Ein Arbeitnehmer übernachtete nach einer Weihnachtsfeier im Unternehmen. Am nächsten Morgen passierte das Unglück: Auf dem Weg zur Toilette stürzte der Mann im Treppenhaus und erlitt eine Querschnittslähmung, so berichtet es „anwaltauskunft.de“. Ein tragischer Unfall, doch die Frage drängt sich auf: Greift hier die gesetzliche Unfallversicherung?

Gerichtsurteil sorgt für Klarheit

Das Landessozialgericht Stuttgart entschied 2023 klar und deutlich: Nein, dieser Vorfall ist kein Arbeitsunfall. Die Begründung? Der Unfall ereignete sich nach Ende der Betriebsfeier und nicht am Veranstaltungsort. Der Toilettengang am frühen Morgen stand laut Gericht nicht mehr in Verbindung mit der versicherten Teilnahme an der Feier. (Az.: L 10 U 2477/20)

Das Gericht stellte fest, dass der Arbeitnehmer eigenmächtig auf dem Firmengelände geblieben war. Das Rechtsportal „anwaltauskunft.de“ des Deutschen Anwaltvereins (DAV) weist darauf hin, dass der Versicherungsschutz nach Ende der offiziellen Veranstaltung erlischt. Der Toilettengang am Morgen war eine private Handlung, die nicht im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit oder der Feier stand.